<169> seinem Corps auf und ging in zwei Colonnen über Freiburg und Zirlau nach den Höhen von Jerichau, den folgenden Tag aber weiter nach Polen zurück. (Tempelhof VI. 111).

26. Juli 1762

Der König verlegt sein Hauptquartier von Bögendorf nach Dittmannsdorf.

?? Juli 1762

Der König an d'Argens :

"Ihre Besorgnisse, mein lieber Marquis, sind ungegründet. Wir haben von den Russen nichts zu fürchten; alle Truppen gehen nach Moskau zurück. Ich habe diese Revolution befürchtet + und dem Kaiser sogar gerathen, seine Maßregeln zu nehmen, allein seine Sorglosigkeit war zu groß. Er ward verdrießlich, wenn man ihm etwas von Vorsicht sagte. Ich habe den Brief noch, in welchem er mir über den Rath antwortet, den ich ihm gegeben hatte. Sein Unglück kommt daher, daß er der Geistlichkeit gewisse Güter nehmen wollte. Die Priester leiteten die Revolution ein, die gleich nachher ausgeführt ward. Dieser Fürst hatte alle Eigenschaften des Herzens, die man nur wünschen kann, allein nicht eben so viel Klugheit, und von der hat man sehr viel nöthig, um jene Nation zu regieren. Heute wird mir gemeldet, daß er an der Kolik gestorben ist.

Wegen Berlin, mein lieber Marquis, können Sie gänzlich ruhig sein, nicht aber unsertwegen; denn wir haben eine eben so schwere, als gefährliche Arbeit vor uns. Aber bei dem Allen muß man sich durcharbeiten. Erbitten Sie mir den Beistand Fortunens, Alles geschieht durch ihre Hülfe, Nichts ohne sie.

In Dem, was Sie von der Eitelkeit menschlicher Dinge sagen und von der Bosheit der Menschen, bin ich ganz Ihrer Meinung. Das ist ja immer meine Rede gewesen, daher


+ Daraus läßt sich erklären, daß der König trotz des glücklichen Anscheins, den die Vorgänge in Petersburg für ihn haben mußten, dennoch in seinen Briefen vom 1. und 8. April an d'Argens so viel Besorgnis äußert.