<183> wie Sie es Ihrer Gesundheit zuträglich glauben, und ich wünsche herzlich, daß er diese wiederherstellen mag. Ich für mein Theil bin an Unglück und Widerwärtigkeiten so sehr gewöhnt, und werde gegen alle Vorfälle in dieser Welt so gleichgültig, daß ich das jetzt fast gar nicht fühle, was sonst die tiefsten Eindrücke auf mich gemacht hätte. Wirklich bin ich, wie ich Sie versichern kann, lieber Marquis, in der Ausübung der Philosophie etwas weiter gekommen. Ich werde alt, nähere mich dem Ziele meiner Tage, und meine Seele reißt sich unvermerkt von diesem vergänglichen Erdenrunde los, das ich bald verlassen werde.
Meine Lage im verflossenen Winter, die Revolution in Rußland, die Treulosigkeit der Engländer — — was für Veranlassungen, vernünftig zu werden, wenn man darüber nachdenkt? und wer wollte sich wohl seine ganze Lebenszeit hindurch in dieser schlimmsten der möglichen Welten encanalljiren? Ich erwähne nur einige Ursachen meines Ekels vor ihr, aber während des Krieges sind mir so viele aufgestoßen, daß die Reizbarkeit meiner Seele erschöpft ist, und sich nun eine Hülle von Indifferenz und Unempfindlichkeit um sie gebildet hat, durch die ich beinahe ganz untauglich werde. Wir haben hier weder einen Neptun, noch einen Apoll zum Gegner, sondern einen Griboval mit 8000 Mann und Minirer, die uns sehr in der Geduld üben. Es giebt in Schweidnitz keine schöne Helena, aber uns fehlt auch ein Achill, aus dem ich mir mehr machen würde, als aus dem heiligen Nepomuk, dem heiligen Dionys und dem heiligen Nicolaus. etc.
Ich schreibe Ihnen gerade so, wie ich denke. Sie werden ein wenig Langeweile dabei haben, indeß glauben Sie, daß es Linderung ist, sein Herz auszuschütten, nehmen Sie ein wenig Rücksicht auf die Lage, in der ich mich befinde. Leben Sie wohl. etc."
In Bögendorf beschäftigte sich der König auch mit Fleu-