<185> entscheidend ist. Und so sind wir genau wieder da, wo wir Anfangs 1761 waren. Gleichwohl denken Sie nicht, daß wir nun den Frieden in der Hand haben. Seinen, Abschluß steht noch so vieles im Wege, daß ich Sie hintergehen würde, wenn ich Ihnen damit schmeicheln wollte. Eben so ist der Friede zwischen Frankreich und England viel weiter noch hinaus, als es der saubere Herr Bute sich eingebildet, der die Schwierigkeiten dabei nur einsah, je nachdem er in der Unterhandlung fortschritt. Das Parlament ist im Begriff, sich zu versammeln, wo denn sehr zu vermuthen ist, daß sich dieser eingebildete und ungeschickte Minister nicht behaupten wird. Kurz, das politische System von Europa ist so verworren, wie jemals. Während dieses ganzen Krieges hat sich das Glück von einem zum andern gewandt, der Ausschlag schien bald hier-, bald dorthin zu sein, wodurch beide Schalen so gleich geworden, daß kein Theil den andern durch seine Überlegenheit zum Frieden zwingen kann, daher ich diesen nicht eher zu sehen glaube, als bis die Erschöpfung so weit gediehen, daß es Physisch unmöglich sein wird, den Krieg fortzusetzen.
Seit der Einnahme von Schweidnitz lebe ich ziemlich still, wir sind in keiner großen Unruhe mehr, und meine Lage ist, im Vergleich mit der vorjährigen, sehr angenehm. Sie haben wohl Ursach, über die Unwissenheit vieler unsrer Officiere und den wenigen Fleiß zu klagen, den sie auf die zu ihrem Metier nothwendigsten Studien verwenden. Ich erinnere mich noch recht gut der Zeit meines Vaters, wo das Studiren unterdrückt, und eine Art von Schimpf darauf gesetzt ward, was junge Leute davon abhielt und sie dahin brachte, die Erweiterung ihrer Kenntnisse und die Erlangung neuer Einsichten als etwas Sträfliches anzusehen. Ich fühle alle üblen Folgen davon, nur ist es nicht in meiner Gewalt, diesem Dinge auf einmal eine andere Richtung zu geben; der Geist der Nation muß einen neuen Eindruck bekommen. Sie wis-