B.
2. Mai 1764
Der Türkische Gesandte Achmet Effendi verläßt Berlin. Der Major von Pirch von der Garde und ein Detachement Zietenscher Husaren begleiten ihn bis Frankfurt a. O.
Juni.
A.
1. Juni 1764
Der König in Potsdam, an Algarotti in Pisa :
"Aus dem Brief, welchen Sie mir schreiben, habe ich auf den Zustand Ihrer Gesundheit geschlossen. Die zitternde Hand hat mich überrascht. Könnten Sie Sich doch bald wieder erholen! Mit welcher Freude würde ich diese gute Nachricht hören. Obgleich die Aerzte hier zu Lande sich nicht mehr auf die Verlängerung des Lebens verstehen, als die Ihrigen; so hat doch, einer unserer Aeskulape so eben einen Schwindsüchtigen geheilt, dessen Lungen noch weit heftiger angegriffen waren, als die von Maupertuis, als Sie ihn hier sahen. Sie würden mich sehr verbinden, wenn Sie mir Ihren statum morbi zuschickten, um zu sehen, ob das Gutachten dieses Arztes Ihnen nicht einige Erleichterung verschaffen könnte. Ich würde den Moment für einen der glücklichsten meines Lebens halten, in welchem ich Ihnen die Wiederherstellung Ihrer Gesundheit verschaffen könnte. Von ganzem Herzen wüsche ich, daß Sie bald stark genug sein möchten, um in dies Land zurückkehren zu können. Ich würde Ihnen dann eine Sammlung von Gemälden Ihrer Landsleute zeigen. In Beziehung auf die italienische und französische Schule sage ich, was Boileau von den Dichtern sagte: "Jung liebte ich Ovid, alt achte ich Virgil."
Ich bin Ihnen sehr für den Antheil verbunden, welchen Sie an dem nehmen, was mich betrifft, und für das Bild von Pesne, welches Sie mir anbieten. Ich erwarte den Preis zu erfahren, um Ihnen angeben zu können, wohin Sie es senden sollen.