"<298> Hände, daß ich mich, wo ich nur Gelegenheit dazu habe, wieder durch Sachen, die den Geist erquicken, schadlos halte. — etc. Ich mag gern die Runzeln von der Stirn der Weltweisen verscheuchen. etc. — Der Weltweise sagt : Eitelkeit der Hoheit, Eitelkeit der Philosophie; Alles ist eitel!" Nachdem der König über die Jesuiten, die Stoiker etc. gesprochen, fährt er fort und sagt : "Die erste Sekte für mich wird immer die sein, die am mächtigsten auf die Sitten wirkt, und das gesellschaftliche Leben sicherer, sanfter und tugendhafter macht. So denke ich, und mein einziger Gesichtspunkt ist die Wohlfahrt der Menschheit und der Vortheil der gesellschaftlichen Verbindungen.
Denn, ist es nicht wahr, daß die Elektricität mit allem Wunderbaren, was sie entdeckt, bis jetzt bloß dazu gedient hat, unsere Neugierde zu reizen? Ist es nicht wahr, daß die Anziehungskraft und die Schwerkraft bloß unsere Imagination in Erstaunen gesetzt haben? Ist es nicht wahr, daß bei allen chemischen Operationen der nämliche Fall sich findet? Wird aber wohl darum weniger Straßenraub begangen? etc. verläumdet man weniger? ist der Neid erstickt? ist die Hartherzigkeit dadurch erweicht? Was liegt also der menschlichen Gesellschaft an diesen Entdeckungen der Neuern, wenn die Philosophie den Theil der Moral und der Sittlichkeit vernachlässigt, worin die Alten ihre ganze Stärke setzten! Schon lange habe ich diese Betrachtungen auf dein Herzen, und ich wußte sie an Niemand schicklicher zu richten, als an einen Mann, der jetzt der Atlas der neuern Philosophie ist, der durch sein Beispiel und durch seine Schriften die Lehre der Griechen und Römer in ihrer Kraft wiederherstellen und der Weisheit ihren ehemaligen Glanz wieder schenken könnte."
18. Januar 1768
Der König an d'Argens:
"Hier haben Sie einen Aufsatz, den Sie doch wohl unterzeichnen werden, damit ich künftig meiner Sache gewiß sei. Er enthält Ihre Kapitulation oder vielmehr die abgeschlosse-