In diesem Jahre ward in Berlin der erste Versuch mit Einimpfung der Blattern gemacht. Im Allgemeinen war man hier sehr dagegen, und da die Sache noch zu neu und die Erfahrungen und Meinungen darüber noch sehr verschiedden waren; so wollte es der König dem freien Willen eines Jeden überlassen, sich der Impfung zu bedienen, er befahl aber doch zum allgemeinen Besten, besonders der Landleute, dem Oberkollegium-Medicum : "Eine Anleitung, wie der Landmann und diejenigen, so keinen Arzt erlangen können, bei grassirenden Pocken sich zu verhalten haben," auszuarbeiten und öffentlich bekannt zu machen. Es geschah dies auch im Oktober dieses Jahres.
Januar 1769.
A.
Januar 1769
Der König in Berlin.
6. Januar 1769
Er besucht die Prinzessin Amalie und den Prinzen Heinrich.
8. Januar 1769
An diesem Tage, einem Sonntag, unterschreibt der König sein Testament +. Vormittags war bei ihm die gewöhnliche große Cour, Mittags speiste er mit den Prinzen und Prinzessinnen des Königl. Hauses bei seiner Gemalin.
Der Eingang des Testaments, dieser merkwürdigen Urkunde von der Denkart und von dem Charakter dieses großen Kö-
+ Dieses Testament erschien zuerst im 64. Heft der Staatsanzeigen des Hofraths Schlözer, und zwar in der (Französischen) Ursprache. Nachher kam es 1792 in Berlin Französisch und Deutsch heraus. Der König hatte es bei dem Herzog Karl von Braunschweig, den er auch zum Vollstrecker desselben ernannt, niedergelegt, der es nach Friedrichs Tode durch seinen Minister, den Baron Karl August von Hardenberg (nachherigen Fürsten und Preuß. Staatskanzler), nach Berlin sandte.