1. Oktober 1760
Es gehen noch zwei Corps der Alliirten bei Emmerich und bei Roes über den Rhein.
2. Oktober 1760
Gefecht bei Wittenberg. General Hülsen gegen die Reichstruppen. Ersterer muß sich zurück ziehen. Er geht über Coswig ins Lager bei Mühlstadt.
?? Oktober 1760
Die Preußen verlassen Leipzig, daß nun also ganz Sachsen bis auf Wittenberg in den Händen der Feinde war.
3. Oktober 1760
Wittenberg von den Reichstruppen berennt.
3. Oktober 1760
Die Russen unter dem General von Tottleben + 4) vor Berlin. Die Stadt wird aufgefodert, und da der Commandant, General von Rochow, eine abschlägige Antwort giebt, aus drei vor dem Halleschen und Cotbusser Thore errichteten Haubitz-Batterien beschossen, doch ohne Schaden zu thun. Darauf versuchten die Russen mit 300 Grenadieren das Hallesche Thor zu erstürmen, sie wurden aber mit Verlust zurückgeschlagen.
3. Oktober 1760 bis 4. Oktober 1760
In der Nacht langten zwei Kavallerieregimenter vom Corps des Herzogs von Würtemberg in Berlin an, und rückten den 4ten früh vor dem Halleschen Thore dem Feinde entgegen.
+ Das Tottlebensche Corps, aus 3 Regimentern Cosacken, 3 Regt. Husaren bestehend, war bereits Ende September aus der Gegend von Glogau aufgebrochen, unterweges waren, noch 2 Regimenter Dragoner, 2000 Grenadiere und ein Train von 20 Kanonen zu ihm gestoßen. Ihr Marsch ging über Sagan, Sorau, Pfürten, Guben, Beeskow und Königswusterhausen, von wo sie den 3. Oktober (ein Freitag), Vormittags 11 Uhr, vor Berlin erschienen. Hier befanden sich als Besatzung nur 2 Bataillone vom Garnisonregiment Itzenplitz und 1 Bataillon vom Garnisonregiment Lüderitz. Es befanden sich damals in Berlin: der General-Feldmarschall von Lehwald, der General-Lieutenant von Seidlitz und General von Knobloch, welche von ihren Wunden noch nicht wiederhergestellt waren. Diese hatten schon auf die erste Nachricht von der Annäherung des Feindes alle möglichen Volkehrungen zu einer tapfern Vertheidigung der Stadt getroffen; vor den Thoren wurden Fleschen angelegt, und an den Mauern Gerüste errichtet etc.