<50> waren, und die Montirungskammern wurden gänzlich ausgeräumt, so auch die Proviant, und Fourage-Magazine, und alles, was wegen Kürze der Zeit nicht fortgeschafft werden konnte, wurde vernichtet, ins Wasser geworfen oder verbrannt; Anderes um ein Spottgeld verkauft, z. B. Salz, die Tonne für 1 Thlr., wofür überhaupt 1500 Thlr. gelöst wurden. Aus Königl. Kassen wurden 62000 Thlr. +, und aus dem Königl. Marstalle alle Pferde, Kutschen und Geschirre weggenommen. Das Gießhaus sollte in die Luft gesprengt werden, doch begnügte man sich endlich damit, die Maschinen und Oefen zu ruiniren. Gleiches geschah in der vor dem Thore befindlichen Pulverfabrik; ein Pulvermagazin flog dabei in die Luft. Auch in der Münze wurden die Maschinen unbrauchbar gemacht. Nicht ohne viele Mühe erlangte man, daß das Lagerhaus und die Gold- und Silbermanufactur, als eigentlich nicht Königliche Manufakturen, obschon Fermor sie auf die Liste der zu zerstörenden Gegenstände gesetzt hatte, verschont wurden. (S. Gotskowsky) ++.
Die Bürgerschaft hatte ebenfalls ihre Gewehre abliefern müssen, die theils zerschlagen, theils mitgenommen wurden. Einen sehr schmerzlichen Eindruck machte es, als man auch die Kadetten, fast alle noch Kinder, da man die erwachsenern zur Armee geschickt hatte, als Gefangene abführen sah. Die Zahl aller Gefangenen, inclus. der Kadetten, betrug 4499 Mann.
Eine andere traurige Scene war die beschlossene Execution
+ Mit Inbegriff der 500000 Thlr., die Berlin auf Abschlag der Contribution baar bezahlt hatte, und der 200000 Thlr. Douceurgelder, nahmen die Feinde 763500 Thlr. baares Geld aus Berlin mit.
++ Nach des Grafen Tottleben's Bericht wurde auch der Königl. Schatz visitirt, und die darin befndlichen Kasten und Körbe, mit Gold, Silber, Edelsteinen und Antiquitäten, mußte der Brigadier Benkendorf versiegeln und mit zur Armee nach Frankfurt nehmen.