<60>mahl in einer Tasse Chocolade. Ganz von unsern Siegen aufgeblasen sind wir wie toll und besessen hingelaufen, um die Oestreicher aus Dresden zu verjagen. Aber von ihren Bergen herab haben sie uns zum Narren gehabt. Da habe ich denn wie ein echter Fibelschütze flink wieder linksum gemacht, und vor Bosheit mich in eins der vermaledeiten Dörfer Sachsens verkrochen. Jetzt kommt es darauf an, aus Freiberg und Chemnitz die saubern Herren Kreiseler zu vertreiben, damit wir Brod und Obdach bekommen.
Es ist, Sie können es mir wahrlich glauben, ein rechtes Hundeleben, wie, außer Don Ouixote und mir, noch keine Seele dergleichen geführt hat. Alle die Plackereien, die kein Ende nehmen, haben mich dermaßen alt gemacht, daß Sie Mühe haben werden, mich wieder zu erkennen. An der rechten Seite meines Schädels sind mir alle Haare grau geworden; meine Zähne zerbröckeln und fallen mir aus; mein Gesicht ist gerunzelt, wie das Falbala eines Weiberrocks, mein Rücken gewölbt, wie der eines Mönchs von La Trappe. Das Alles kündige ich Ihnen deshalb an, damit, wenn wir uns ja einmal in Fleisch und Bein wieder sehen sollten, meine Figur Sie nicht zu widrig überrascht. Nichts als mein Herz bleibt mir übrig, welches keineswegs verändert ist, und welches, so lange ich athmen werde, die Gefühle der zärtlichsten Achtung und Freundschaft für mein Herzensmütterchen bewahren wird. Leben Sie wohl."
16. November 1760
Der König in Unkersdorf. An d'Argens :
- etc. - "Wir sind genöthigt, uns Grenzen zu machen, das heißt : wir verheeren Striche Landes, um den Feind zu verhindern, daß er uns in den Winterquartieren nicht beunruhigen kann. etc. — Urtheilen Sie nun von den Beschwerden und Unannehmlichkeiten, die ich erdulde, denken Sie Sich meine Verlegenheit, wenn ich Ihnen sage, daß ich den Unterhalt und den Sold meiner Armee durch allerlei Kunstgriffe anzuschaffen gezwungen bin. Außerdem habe ich nicht die