<62>der Marquis, als er ist. Ich bin hier von Geschäften überhäuft, und es ist nicht so leicht, meinen Feldzug zu endigen, als Sie Sich einbilden. Die Kriegssteuern der Berliner werden von meinem Glück oder meinem Verlust abhängen. Bin ich glücklich, fo bezahlt Berlin keinen Pfennig; ist mir Fortuna zuwider, wie bisher, so werde ich auf ein Mittel sinnen, dem Volke Erleichterung zu verschaffen. Das ist Alles, was ich Ihnen sagen kann.
Welchen Anstrich Sie den schwarzen Unternehmungen unserer Feinde und den Trübsalen meines Vaterlandes auch geden wollen, so müssen Sie doch nicht denken, ich sähe nicht deutlich durch die Wolken, mit denen Sie das wesentliche und lastende Unglück zu verhüllen glauben. Das Ende meiner Tage wird mir verbittert, und mein Abend ist eben so unglücklich, als meine Morgenröthe. — etc. — Ich mag thun was ich will, fo sehe ich bei der Menge meiner Feinde voraus, daß ich auf der einen Seite unterliegen werde, wenn ich ja auf der andern Widerstand leiste. Ich habe weder Hülfe, noch Diversion, noch Frieden, kurz, Nichts in der Welt zu hoffen. Sie werden mir also zugeben, daß ein kluger Mann, der eine gewisse Zeit wider das Unglück gekämpft hat, seinem Gestirn nicht hartnäckig entgegen streben muß, und daß der muthige, entschlossene Mann kürzere und ehrenvollere Mittel hat, sich aus der Noth zu helfen.
Den armen Gotskowsky schicke ich beinah so wieder weg, wie er gekommen ist, ich kann nicht eher etwas bestimmen, als binnen hier und 14 Tagen. Erst muß ich den Feldzug auf irgend eine Art endigen. Diese Frist habe ich mir festgesetzt, und, wie Sie sehen, wird ein Theil des Schicksals, das uns die Zukunft verbirgt, davon abhängen. etc."
27. November 1760
Der König an Frau von Camas :
"Sie sehen, mein liebes Mütterchen, mit welcher Tätigkeit Sie bedient werden. Hier erhalten Sie Ihren Tabak. Wir richten uns hier, zu unsern Winterquartieren ein. Noch"