<81> auf ihn als Vertheidiger von Colberg geprägte Medaille in Gold (7—8 Loth schwer) mit nachstehendem Schreiben :
"Mein lieber Oberst v. d. Heyde. Die ruhmwürdige Defension, so Ihr zu wiederholten malen von der Euch anvertrauten Festung Colberg gethan habt, und welche Euch sowohl bei der jetzigen Welt eine wohl meritirte Reputation zu wege gebracht hat, als auch alle meine gnädige Erkenntlichkeit verdient, hat mich bewegen, das Andenken davon durch gegenwärtige Medaille auch auf die späteste Nachwelt bringen zu lassen; welche Ihr hierbei von mir zu empfangen habt. Ihr könnet dabei versichert sein, daß bei dem ferneren getreuesten Betragen in meinen Diensten (dessen ich mich versichert halte), ich Euch noch weitere Marquen meiner Erkenntlichkeit geben, und darthun werde, wie ich bin Euer wohlaffectionirter König.
Meissen, d. 22. März 1761.
Friedrich."
?? März 1761
Der König an d'Argens: "Ich habe mit Vergnügen von Ihnen gehört, lieber Marquis, daß Sie glücklich in Berlin angekommen sind. Für Sie ist dies eine große Reise, und Ihr Feldzug wäre nun geendigt.
Ich bin in der That eben so ungeduldig, wie Sie, die Uebergabe von Cassel zu erfahren; aber ungeachtet aller Vortheile, die der Prinz Ferdinand erhalten hat, fange ich an zu fürchten, daß er einen Fehltritt thun wird, der ihn wieder so weit rückwärts bringt, als er vorwärts gekommen war.
Die Franzosen sind stumm, wie die Fische; sie sagen den Engländern kein Wort. Kurz, die Eröffnung des Feldzugs ist nahe, und wahrscheinlich wird er mit eben so vielen Widerwärtigkeiten und Gefahren verbunden sein, wie der vorige. Ich gestehe Ihnen, daß ich tiefsinnig und schwermüthig werde, wenn ich daran denke. Oft sage ich zu mir selbst: Den, reißenden Strome der Ereignisse, uud dem Geschick, das die Menschen fortstößt, so wie die Stürme Sand und Fluthen