Mai.
A.
Mai 1762
Der König in Breslau.
7. Mai 1762
8. Mai 1762
Der König, in Begleitung des Prinzen von Preußen, hält auf dem Schweidnitzer Anger Revue über die Raminsche und Möllendorfsche Brigaden.
8. Mai 1762
Der König an den Marquis d'Argens :
"Sie haben mir das beste Ragout von der Welt für meinen Tisch geschickt, lieber Marquis; ich zeigte Ihren Kupferstich auf die Jesuiten 146-+ dabei vor, jeder sagte seinen Einfall darüber, und wir lachten, was seit den Trübsalen, die wir erlitten haben, in meinem Hause etwas Seltenes ist. Die Franzosen sind drollige Thoren! ich liebe die Feinde, die Stoff zum Lachen geben, und hasse meine mürrischen, von Stolz und Unverschämtheit strotzenden Oestreicher, die zu nichts taugen, als Gähnen zu erregen und der Unglücklichen zu spotten.
Heute kann ich Ihnen nichts Neues melden, ich erwarte meine Kouriere alle Stunden. Vielleicht finden Sie, daß ich seit einigen Monaten beständig Kouriere erwarte. Das ist wahr, aber sie werden doch endlich kommen, und durch das lange Ausbleiben wird Niemand gelitten haben, als unsere Ungeduld. Uebrigens hat es nichts auf sich, vielmehr gewinnt man dabei, wenn man seine natürliche Unruhe einer kleinen Uebung in der Geduld unterwirft, die uns in der praktischen Moral und in dem Studium der Weisheit vorwärts bringt. Jetzt ziehe ich die Armee zusammen und lege die letzte Hand an die Zurüstungen zu diesem Feldzuge. Der Himmel gebe, daß er glücklich und der letzte sein mag, den ich zu thun habe!
<147>Es ist mir sehr lieb, daß Sie nach Sanssouci gehen. Meine Einbildungskraft wird mir zeigen, wo Sie anzutreffen sind; ich werde Ihnen in dem Hause und in den Alleen des Gartens folgen; jetzt, werde ich sagen, spielt der Marquis auf der Violine, nun commentirt er das Griechische Neue Testament, jetzt eben wiederholt er mit seiner Babet die Lectionen der Zärtlichkeit, in dieser Allee macht er politische Entwürfe und beim Anblick meiner Zimmer erinnert er sich meiner. Hierauf werde ich mich in Gedanken ein wenig mit Ihnen unterreden, aber dann wird eine Nachricht von Daun in die Quere kommen und diesen angenehmen Traum verscheuchen; Alles wird vom Winde weggeweht sein. Meine Lage ist noch nicht so ganz sicher vor gewissen Unge wittern, welche von Zeit zu Zeit einige helle Strahlen, die mir leuchten, verdunkeln. Dadurch würde ich sehr beunruhigt werden, wenn ich nicht aus Erfahrung wüßte, daß nicht jedes Unglück, das man fürchtet, auch kommt. Ganz Europa wird in allgemeine Unruhe gerathen, und ich vermuthe, wenn allen der Kopf bis aufs Höchste verwirrt geworden ist, dann wer den sie auf einmal wieder vernünftig werden, wie Leute, die das hitzige Fieber haben, nach langem Phantasiren in einen tiefen Schlaf verfallen und bei dem Erwachen wieder zu Sin nen kommen. Wie lange muß man diesen glücklichen Augen blick erwarten! und wie schwer hält es, ehe das kreisende Europa von diesem so gewünschten Frieden entbunden wird! Nun, mag ich Frieden oder Krieg haben, glücklich oder un glücklich, abwesend oder gegenwärtig sein — Sie sollen mich immer so finden, wie sonst, das heißt voll Liebe und Achtung gegen Sie, wie ich es stets gewesen bin. Lehen Sie wohl, lieber Marquis. Gute Nacht; ich will zu Bette gehen."
?? Mai 1762
An Ebendenselben :
"Ich halte Wort, mein lieber Marquis, und theile Ihnen ganz warm die gute Nachricht mit, die ich so eben erhalten habe. Unser Freund, der Chan, ist an der Spitze von 1000000<148> Tataren auf dem Marsch nach Jassy; mir schickt er 26000 Mann zu Hülfe. Die Türken sind in vollem Marsch nach Adrianopel. Es ist mir gelungen, ihr und Rußlands Interesse mit einander zu vereinigen, und diese beiden Mächte gegen das Haus Oestreich in Waffen zu setzen. Das war nicht leicht, und man mußte ein so verschiedenes Interesse, so gut es ging, zu vereinigen suchen, um diese Mächte zu der Uebereinstimmung zu bringen, in der sie jetzt sind. Dies ist ein Paroli für das, was mir Kaunitz gethan hat; und wenn es die Vorsehung will, werde ich meinen Feinden alles Böse vergelten können, das sie mir gethan haben und thun wollten. Wundern Sie Sich also nicht mehr über meine Unthätigkeit, und sein Sie versichert, daß ich, sobald meine Maschine im Gange ist, in einem Monat mehr thun werde, als ich in den vorhergehenden Feldzügen während eines ganzen Jahres thun konnte.
Das ist eine große Begebenheit; sie wird der Nachwelt wenigstens ein halbes Jahrhundert Spuren von diesem hartnäckigen und grausamen Kriege hinterlassen. Freuen Sie Sich, mein Lieber, künftig können Sie nur gute Nachrichten von unsern Armeen bekommen; im Juli und August werden wir am meisten vorwärts gehen, jeder Schritt wird uns dem Frieden und dem Glücke unsrer armen Nation näher bringen. Ich fange an, mir zu schmeicheln, daß ich Balsam für unsere Wunden, oder, wenn Sie lieber wollen, Salbe für unsern Brand finden werde.
Leben Sie wohl, mein lieber Marquis. Nachrichten von solcher Wichtigkeit kann man nicht oft schreiben. Ich gebe sie Ihnen mit Vergnügen, weil ich überzeugt bin, daß Sie Antheil an Allem nehmen, was mich betrifft, so wie an dem Glücke des Landes, das ich regiere. Ich umarme Sie und schmeichle mir im Ernst, Sie in Sanssouci wieder zu sehen. Leben Sie wohl."
<149>16. Mai 1762
Der König verläßt Breslau und nimmt sein Hauptquartier in dem Dorfe Bettlern, eine Meile von Breslau.
18. Mai 1762
Der König an d'Argens :
"Sie werden es sehr lächerlich finden, lieber Marquis, daß ich Ihnen seit so langer Zeit Nachrichten verspreche und sie Ihnen doch niemals gebe. Meine Schuld ist es gewiß nicht, vielmehr liegt es an den Ereignissen, die sich erwarten lassen, und an den Wegen, welche die Kouriere zu machen haben. Also kann ich Ihnen weder von Staats-, noch von Kriegsangelegenheiten etwas sagen, außer daß der Feldmarschall Daun mit seiner zahlreichen Armee ins Lager gerückt, und daß ich noch in den Kantonirungsquartieren, aber immer auf dem Sprunge stehe.
Man hat mir aus Sachsen einige gute Nachrichten geschrieben, das ist mir sehr angenehm, aber ich würde mich noch mehr darüber freuen, wenn die Vorfälle entscheidender gewesen wären. Wir brauchen großes Glück, um Vortheile über unsere Feinde zu gewinnen. Ich bitte den Himmel darum, da ich aber keinen St. Simon Stylites, keinen St. Antonius, keinen St. Johannes Chrysostomus, ja nicht einmal einen heil. Fiaker habe; so zweifle ich, daß der Himmel das Gebet eines armen, sehr wenig gläubigen und noch weniger erleuchteten Weltkindes erhören wird. Sobald ich Ihnen etwas Gutes zu melden habe, sollen Sie es sogleich erfahren.
Indessen, lieber Marquis, vertreibe ich mir die Zeit mit den Päbsten Nicolaus und Hadrian, mit dem Kaiser Ludwig und dem König Lothar, mit den gnädigen Frauen Teutberg und Wallrad. Ich bin jetzt bei der Entstehung des großen Schisma im Occident, und möchte glauben, von Konstantin an bis auf Luther sei die ganze Welt blödsinnig gewesen. Man stritt in einem unverständlichen Rothwelsch über ungereimte Visionen, und die Kirche befestigte ihre irdische Gewalt dadurch, daß Fürsten und Nationen leichtgläubig und albern waren. Betrachtet man den Zusammen<150>hang der Religionsgeschichte von dieser Seite, so zeigt sich den Augen des Philosophen ein großes Gemälde, und wird für den Denker und jeden Beobachter des menschlichen Gemüths lehrreich. Der Abbé Fleury hat dadurch, daß er die Geschichte verfertigte, der gesunden Vernunft in der That einen großen Dienst geleistet. Sie wollen, wie es mir scheint, ein fürchterliches Buch schreiben, mein lieber Marquis. Wenn Sie die Absicht haben, alle Widersprüche und Albernheiten der Theologen zu sammeln, so bekommen Sie eine ungeheure Arbeit. etc.
Leben Sie wohl, mein göttlicher Marquis. d'Alembert's neue Schriften konnten Sie immer behalten, sie sind wirklich mit unserer jetzigen Münze von gleichem Schlage. etc. Vale."
20. Mai 1762
Der Flügel-Adjutant Graf von Schwerin langt unter Vorreitung vieler blasenden Postillons als Kourier aus Petersburg in Breslau an und überbringt den am 24. April/5. Mai zu Petersburg zwischen Rußland und Preußen abgeschlossenen Friedenstractat, in Folge dessen der König wieder zum ruhigen Besitz Preußens und Pommerns gelangt.
20. Mai 1762
An den Marquis d'Argens : "Ich theile Ihnen, mein lieber Marquis, wie ich versprochen, die guten Nachrichten mit, die ich aus Rußland erhalten habe. Schwerin ist eben angekommen und bringt uns nicht bloß das ratificirte Friedensinstrument mit, sondern auch eine Alliance, kraft welcher unser unvergleichlicher Kaiser mir alle meine Besitzungen verbürgt, ja sogar die Eroberungen, die ich mit dem beträchtlichen Hülfsheer, welches den künftigen Monat zu mir stoßen soll, noch etwa machen konnte. Das ist in der That mehr, als wir hoffen durften. Es ist gewiß ein Schritt, der zu einem ehrenvollen Frieden führen wird, und ein Fußsteig, der einen Ihnen wohlbekannten Philosophen nach Sanssonci bringen kann, wo er noch<151> vor seinen, Tode Sie zu umarmen hofft. Leben Sie wohl, mein lieber Marquis, ich umarme Sie."
Anmerk. Dieser Brief steht in der Königsberger Ausgabe irrig unter dem 20. Juni.
21. Mai 1762
Der König giebt zur Feier dieses Friedensschlusses ein großes Fest, wozu sämtliche anwesende Generale eingeladen werden. Der König giebt dem Minister Grafen Finkenstein den schwarzen Adlerorden.
?? Mai 1762
Der König an d'Argens :
"Es ist mir sehr angenehm, lieber Marquis, daß Sanssouci Ihnen während der schönen Frühlingstage zu einem angenehmen Aufenthalt dienen kann. Hinge es bloß von mir ab, so wäre schon Alles so eingerichtet, daß ich dort zu Ihnen kommen könnte. Aber zu den sechs vorher gehenden Feldzügen muß auch noch der siebente, der bald eröffnet wird, hinzu kommen; entweder weil die Zahl Sieben, die bei den Peripatetikern und den Mönchen für mystisch gilt, voll werden muß, oder weil es von Ewigkeit her im Buche des Schicksals geschrieben steht, daß wir erst nach sieben Feldzügen Frieden bekommen sollen; genug, wir können ihnen nicht entgehen. etc.
An die Mönche 151-+ in Schlesien habe ich schon gedacht. Sobald ich erfuhr, daß sie aus Frankreich vertrieben wären, machte ich mein Plänchen darnach und warte bloß, bis das Land von den Oestreichern gereinigt sein wird, um dann darin zu thun, was mir gefällt. Sie sehen also, lieber Marquis, daß man warten muß, bis das Korn reif ist, ehe man es mähet. Welch ein Unterschied zwischen dem Sanssouci, das man jetzt wiedersieht, und dem, das man vor dem Kriege bewohnte, zwischen unserm damaligen blühenden Zustande und unserm gegenwärtigen Elende, zwischen der guten Gesellschaft, die sich damals dort versammelte, und zwischen der jetzigen Einsamkeit oder der schlechten Ge<152>sellschaft, die uns übrig bleibt! Das Alles, lieber Marquis, bekümmert mich, und ich werde dadurch traurig und melancholisch.
In Ansehung d'Alembert's bin ich sehr Ihrer Meinung; es ist besser, gar nichts zu schreiben, als Widersprüche und Armseligkeiten zu sagen. Blaise-Pascal, Newton und dieser Mann, alle drei die größten Mathematiker in Europa, haben eine Menge Albernheiten gesagt; der Eine in seinen Sittensprüchen, der Andere in seinem Commentar über die Apokalypse, und der Letzte über die Poesie und die Geschichte. Die Mathematik konnte also den Verstand nicht so richtig denken lehren, als man von ihr behauptet. Das günstige Vorurtheil für die Geometrie hat jene Behauptung zu einem Axiom gemacht, aber nach den eben angeführten drei großen Mathematikern zu urtheilen, die alle so erbärmlich räsonnirt haben, ist sie nicht einmal ein Problem. Lassen Sie uns bei den schönen Künsten und Wissenschaften bleiben, lieber Marquis. Vollkommenheit ist nicht für uns bestimmt. Bei den Fehlern eines Dichters hat man einige Nachsicht, man setzt sie auf die Rechnung seiner Einbildungskraft, aber einem Mathematiker verzeiht man nichts, er muß richtig und wahr sein. Ich für mein Theil fühle, daß man es nicht immer sein kann, und hefte mich daher weit mehr als jemals an die Reize der Dichtkunst und an alle Theile der Wissenschaften, die den Verstand schmücken und aufklären können; sie werden die Kinderklapper meines Alters sein, und ich mich so lange daran vergnügen, bis meine Lampe erlischt. Diese Wissenschaften, l. M., machen den Geist sanft und mildern das Herbe der Rache, die Härte, der Strafe, kurz, alle Strenge, welche souveräne Gewalt mit sich führt, durch eine Mischung von Philosophie und Nachsicht, die sich auch nicht entbehren läßt, wenn man Menschen beherrscht, die nicht vollkommen sind, und — wenn man selbst es nicht ist.
Mit einem Wort, mein lieber Marquis, ich betrachte —<153> mag nun Alter, oder Ueberlegung, oder Vernunft daran Schuld sein — alle Ereignisse des menschlichen Lebens weit gleichgültiger, als ehemals. Wenn etwas für das Wohl des Staats gethan werden muß, so thue ich es zwar noch mit einiger Lebhaftigkeit; aber, unter uns gesagt, nicht mehr mit meinen heftigen Jugendfeuer, nicht mehr mit der Wärme, die mich ehemals belebte.
Es ist Zeit, daß der Krieg zu Ende geht, denn meine Predigten werden matt, und bald werden meine Zuhörer sich über mich aufhalten. Leben Sie wohl. etc."
28. Mai 1762
An Ebendenselben:
"Ich will Ihrer Freude nicht Zeit lassen, sich abzukühlen, mein lieber Marquis; sie soll durch eine andere Neuigkeit, den Frieden mit Schweden, wieder angefacht werden. Vielleicht wußten Sie sie schon; allein ich erfülle mein Versprechen, Ihnen von Allem, was Gutes vorfällt, Nachricht zu geben.
Heute oder morgen werden hoffentlich die Tataren mit einem Heere von 10000 Mann in Ungarn einen neuen Auftritt eröffnen. Endlich hat es mit unserer Noth ein Ende, und jene flatterhafte Göttin, die, wie es ihr einfällt, ihre Gunst schenkt und entzieht, scheint sich mit uns aussöhnen zu wollen. Alles dieses zeigt mir mit Ende dieses Jahres eine sichere Aussicht zum Frieden, und im Hintergrunde derselben Sanssouci nebst meinem lieben Marquis. Eine sanfte Stille findet sich in meiner Seele wieder ein, und das Gefühl der Hoffnung, von der ich seit sechs Jahren entwöhnt war, tröstet mich für Alles, was ich bisher ausgestanden habe. Denken Sie nur einen Augenblick an die Lage, worin ich mich in dem nächsten Monat befinden werde, und an die, worin ich vorigen Dezember gewesen bin. Der Staat lag in den letzten Zügen, wir warteten nur auf die letzte Oelung, um den letzten Seufzer von uns zu geben; und jetzt habe ich zwei Feinde vom Halse, und meine Armee wird zu ihrem rechten Flügel 20000 Rus<154>sen, und zu ihrem linken 200000 Türken bekommen, von welchen letztern 26000 Tataren mir ganz zu Gebote stehen. Das sind also zwei Kaiser, die mir als Kapläne helfen werden, eine Messe vor der Königin von Ungarn zu lesen, und sie zur Anstimmung eines de profundis zu bringen. Doch das ist Spaß; im Grunde meines Herzens spreche ich mit den Weisen : O Eitelkeit, Eitelkeit! und Alles ist eitel! Alle jene politischen, ehrsüchtigen und eigennützigen Possen müßten so hinfällige Wesen, wie wir sind, nicht in Bewegung setzen. Allein, Vorurtheile und Täuschungen regieren die Welt, und ob wir gleich wissen, daß es nach einer kurzen Pilgerschaft mit unserm Leben gethan ist, so können wir einen heimlichen Trieb, der uns für Ruhm und Ehre empfindlich macht, doch nicht ganz los werden. Ich beichte Ihnen aus dem Innersten meines Herzens, mein lieber Marquis. Ich könnte es Ihnen durch den Ausspruch eines Geometers beweisen, daß die letzte Neigung, die dem Weisen übrig bleibt, auf Ehre geht; allein ich mag nicht citiren, und bin überdies lange noch nicht weise genug, um diesen Ausspruch auf mich anzuwenden. Ich will Ihnen also nur aufrichtig gestehen, daß die Neuigkeiten, die mir zugekommen sind, und die glückliche Laufbahn, die ich zu betreten im Begriff stehe, mir Freude machen. Es wundert mich gar nicht, daß auch unsere guten Berliner sich herzlich gefreut haben; sie haben bei den Friedensschlüssen eben so gut ihren Vortheil, wie ich, der ich sie unterzeichnet, den meinen; sie werden von nun an weder die Tottleben's, Czernitschef's und Laszy's, noch die Kosacken zu fürchten haben. Das ist ein wichtiger Artikel zum ruhig leben. etc. Ich würde kein Ende finden, wenn ich Ihnen alle die Betrachtungen mittheilen wollte, die mir bei diesem Ausgange der Sache über die Ungewißheit künftiger Ereignisse, und über die so mühsam erbauten politischen Luftschlösser beifallen. Allein, ich habe Sie bloß durch einige gute Nachrichten erfreuen wollen, und mag Ihnen weiter keine<155> Langeweile mit meinem Geschwätze machen. Leben Sie wohl, mein lieber Marquis, der Himmel segne und erhalte Sie, damit ich Sie gesund, heiter, aufgeräumt und zufrieden wiederfinde. Ich umarme Sie."
B.
5. Mai 1762
Abschluß des Friedens zwischen Rußland und Preußen. (Der Friedenstractat befindet sich in Herzberg's Recueil des Deductions etc. I. 288).
12. Mai 1762
Die Preußen unter dem Prinzen Heinrich überfallen die Oestreichschen Postirungen an der Mulde bei Döbeln etc., wobei sie 40 Officiere, darunter den General Zedtwitz, und 1500 Mann gefangen nehmen.
13. Mai 1762 bis 15. Mai 1762
Die Oestreicher werden auch aus ihren Postirungen bei Nossen etc. und aus ihrem Lager bei Freiberg vertrieben.
10. Mai 1762
Stirbt der General-Lieutenant Christoph Graf von Dohna.
22. Mai 1762
Wird der Friede zwischen Preußen und Schweden zu Hamburg geschlossen. (Herzberg Receuil I. 295).
23. Mai 1762
Der mit Rußland geschlossene Friede wird der Armee bekannt gemacht, und darauf ein Dankfest gehalten.
24. Mai 1762
Fand in Berlin die öffentliche Bekanntmachung und die Feier des mit Rußland geschlossenen Friedens statt.
28. Mai 1762
Stirbt der Minister G. A. Graf von Götter.
146-+ Das Blatt war in Paris erschienen, wo man im Begriff war sie gänzlich aufzuheben. Es stellte ein Sieb vor, in welchem sich alle Mönchsorden befanden, es wurde von dem Präsidenten des Parlaments geschüttelt, wobei alle Jesuiten durch die Löcher fielen.
151-+ Die Jesuiten.