März.

A.

März 1764

Der König in Potsdam.

3. März 1764

An diesem Tage schrieb der König die Vorrede zu seiner Geschichte des siebenjährigen Krieges.

20. März 1764

Kommt er in Berlin an, mit ihm der Prinz von Preußen und die beiden Prinzen von Braunschweig. Der König besieht die Porzellanmanufaktur, auf dem Schlosse nimmt er die Cour der fremden Minister und des hohen Adels an, und speist in seinen Apartements.

21. März 1764

Nach Schlesien mit dem Prinzen von Preußen und beiden Prinzen von Braunschweig. Ankunft in Crossen. Nach andern Nachrichten ist er an diesem Tage bis Grüneberg gegangen.

22. März 1764

In Glogau.

23. März 1764

In Schweidnitz.

<233>

25. März 1764

In Frankenstein, auch in Langenbilau, wo der König den Grafen Hans Ferdinand von Sandrasky, Besitzer vieler Güter in Schlesien und vormaligen Hofmarschall des Prinzen August Wilhelm, Bruder des Königs, besuchte.

26. März 1764

In Glatz.

27. März 1764

In Neisse.

29. März 1764

Geht der König über Brieg und Ohlau nach Breslau, wo er an demselben Tage eintrifft.

30. März 1764 bis 31. März 1764

Wohnt der König den Waffenübungen des Tauenzienschen, und den 31sten des Gablenzischen Regiments bei.

?? März 1764

Der König an d'Argens :

"Ich habe, mein unvergleichlicher Marquis, Ihren Julian 233-+ erhalten, allein noch keine Zeit gehabt, ihn zu lesen, daher Sie mir erlauben werden, mein Urtheil darüber zurückzuhalten. Ich bezeige Ihnen tausendfältiges Mitleid über Ihre Genesung, obgleich ich für meine Person mich sehr darüber freue. Freilich muß es sehr ärgerlich sein, wenn man nicht mehr täglich 24 Arzeneien nehmen und sich mit jeder Minute an den Puls fassen kann, wenn man weder Blutsturz noch Schwindsucht, weder Lungenentzündung noch Wassersucht, weder Hämorrhoiden noch Chiragra noch Fieber, Engbrüstigkeit, Heiserkeit, Scorbut, noch kurz, jene unendliche Menge von allerliebsten Krankheiten hat, die der Einbildung so viel Nahrung geben, und so reichlich die Gluth des Ofens unterhalten, bei dem Sie, als ein politisch Verdammter, sich zum voraus an den heißen Aufenthalt gewöhnen, wohin Sie nach dem fürchterlichen Urtheil der Kirche gehören, und wo<234> Ihre Seele zwischen Bayle und Gassendi auf dem Roste schmoren wird. etc."

B.

27. März 1764

Der Erzherzog Joseph von Oestreich wird in Frankfurt a. M. zum Römischen König erwählt.

29. März 1764

Rescript an den Magistrat von Berlin wegen eingeschränkter Anwendung der Rechtsregel: Kauf bricht Miethe.

29. März 1764

Neues Münzedict, durch welches der Münzfuß vom Jahre 1750, d. i. die Mark sein zu 14 Thlr. oder 21 Fl., mit geringer Veränderung wieder eingeführt wird. Alle Zahlungen sollen vom 1. Juni an in nach diesem Münzfüße ausgeprägtem Gelde geschehen. Es wurde zugleich der in dem Edict vom 21. April 1763 festgesetzte Werth der schlechten, Münzen gegen den alten (nun wieder hergestellten) Münzfuß von 175t) in gegenwärtlgem Edict wieder anders, und zwar geringer, angenommen und festgestellt, so daß nun

 Preuß. Courant von 1750 und 1764 vom 1. Juni 1764 anin schlechten Münzen von 1758, 1759 u. 1763 gelten sollten :
 100 Thlr 166 2/3 Thlr. in1/3, 1/6, 1/12.
 100 alte 1/24 225
 100 alte Friedrichsd'or145
 100 Sächsische 1/3, welche nach dem Münzedict vom 21. Apr. 1763 auf 63 Thlr. herabgesetzt waren, sollten in neuem Courant von 1764 nur 37 1/2 Thl. gelten, und
 100 Sächsische 1/24, die vorher auf 47 1/3 gesetzt worden, galten jetzt nur 26 2/3 Thlr. neues Preuß. Courant von 1764.

Alles dieses nach den Tabellen A. und B im Edict. Die Tabelle E setzt für einige Münzen von gewissen Jahren einen etwas höhern Cours fest.


233-+ Defense du Paganime par l'Empereur Julien etc. p. d'Argens. Obiger Brief steht zwar in der Königsberger Ausgabe der Correspondence entre Frédéric II et le Marq. d'Argens unter dem Jahr 1768, da aber dies Buch 1764 erschienen, auch die Dedication an den Herzog Ferdinand von Braunschweig den "28. Mars 1764" unterschrieben ist, so gehört er ohne allen Zweifel zu diesem Jahr.