April.

A.

1. April 1764

Der König in Breslau, wohnt den Waffenübungen des von Zastrowschen Kürassierregiments bei. Am Abend in seinem Palais groß Souper und Ball.

3. April 1764

Nachdem der König noch die Waffenübungen des von Schlabrendorfschen Kürassierregiments mit angesehen, verläßt er Breslau und geht nach Glogau, wo er denselben Tag anlangt.

4. April 1764

Von Glogau, wo er den Schloßgarten in Augenschein genommen, setzt er seine Reise nach Berlin fort.

5. April 1764

Ankunft in Berlin.

6. April 1764

Der König speist bei der Königin und geht nachher nach Potsdam.

10. April 1764

Der König an Fouqué; "Eben komme ich aus Schlesien und aus Glatz zurück, wo ich Alles in weit besserem Zustande angetroffen habe, als ich erwartete. Hier fand ich Porzellan vor, und ich schicke es Ihnen, um Sie an mich zu erinnern, bis ich Ihnen Producte aus meiner Berliner Fabrik senden kann. etc. — Ich habe noch einige Flaschen Achtundvierziger in meinem Keller. Verlangen Sie ihn, so melden Sie es mir, er steht ganz zu Ihren Diensten. Auch ist noch alter Ungar da. Sagen Sie nur ein Wort, so haben Sie ihn."

16. April 1764

Der König aus Potsdam in Berlin, wo er dem aus Wien angekommenen Grafen Anton Gotthard von Schafgotsch, welcher von Seiten seines Hofes die Wahl des Erzherzogs Joseph zum Kaiser meldet, Audienz etheilt und ihn nachher mit einem Brillantring beschenkt. Denselben Tag kehrt der König über Charlottenburg nach Potsdam zurück.

18. April 1764

Der König an Fouqué :

"Hier sende ich Ihnen, Ihrem Verlangen gemäß, den Essigwein vom Rheine her. Ich wünsche, daß er Ihnen Kräfte<236> geben und Ihre Gesundheit wieder herstellen möge. etc. Wenn ich auf die Revue nach Magdeburg reise, bin ich gesonnen, Sie zu besuchen, nach meiner Zurückkunft werde ich wieder, nach Sanssouci gehen, und dort ruhig wohnen. Wollen Sie mich alsdann besuchen, so wird es mir viel Vergnügen machen. Wir werden ganz unter uns sein, und nichts soll Sie geniren, dafür steh' ich. etc."

20. April 1764

Der König geht nach Berlin, wo er dem Türkischen Gesandten die Abschieds-Audienz ertheilt und dann nach Potsdam zurückkehrt.

21. April 1764

Der König an Fouqué :

"Mein Bester, Sie haben meiner Porzellanfabrik Hohn gesprochen, ich muß sie daher rechtfertigen. Hierbei erhalten Sie ein so schönes Dejeuné, wie man noch niemals in Meissen gemacht hat, zugleich bekommen Sie auch eine Tasse mit Figuren, welche Sie überzeugen wird, daß unsere Arbeiten den Sächsischen wenigstens gleich sind. etc."

27. April 1764

Der König an Fouqué :

- etc. - "Sie bilden Sich ein, mein Lieber, daß ich noch so lebhaft bin, wie ehemals, allein da irren Sie Sich. Mein Feuer hat sich sehr abgekühlt, und ich bessere bloß in den Exercitien, was fehlerhaft ist. — etc. Was den gemeinen Soldaten anlangt, so wird der im künftigen Jahre völlig wieder in Ordnung sein, so gut wie vor dem Kriege, allein der Hauptgegenstand meiner Aufmerksamkeit sind die Officiere. Damit sie hernach wachsam im Dienst seien und ihre Urtheilungskraft bilden; so lasse ich sie in der Kriegsbaukunst unterweisen und dabei zugleich anhalten, über alles das nachzudenken, was ihnen zu thun obliegt. Durchgängig, sehen Sie wohl ein, kann diese Methode nicht reussiren, doch werden sich gewiß unter der großen Menge einige Subjecte und Officiere bilden, die nicht bloß durch das Patent Generale sind, sondern wirklich die dazu erfoderlichen Eigenschaften haben, etc."

<237>

B.

3. April 1764

Krönung des Erzherzogs Joseph als Römischer Kaiser.

8. April 1764

Edict von den Wohlthaten und Vorteilen, deren fremde bemittelte Personen und Familien, Manufakturisten und Handwerker, welche sich in Preußischen Landen niederlassen, sich zu erfreuen haben.

11. April 1764

Allianztractat zwischen der Kaiserin von Rußland und dem Könige von Preußen.

21. April 1764

Octroi zur neuen Asiatischen Handelscompagnie in Emden.