Februar.

A.

1. Februar 1767

Der König in Berlin; besucht den kranken General von Hülsen.

2. Februar 1767

Nach Potsdam.

10. Februar 1767

Der König an Voltaire :

- etc. - "Ich danke Ihnen für die Ausbesserung meiner Verse, wovon ich guten Gebrauch machen will. Die Poesie gereicht mir zur Erholung. Ich weiß, daß mein Talent dazu eins der geringsten ist; aber es ist ein Gewohnheitsvergnügen, dem ich ungern entsagen würde, und das keinem Menschen schadet, besonders da mein Machwerk dem Publikmn nie Langeweile verursachen wird, weil es dasselbe nicht zu<284> sehen bekömmt. Ich schicke Ihnen noch zwei Erzählungen. Auch diese Dichtungsart habe ich versucht, um die Monotonie wichtiger Materien mit leichten und scherzhaften Gegenständen abwechseln zu lassen. Auszüge aus dem Fleury, so viel sich deren in den Buchläden mir immer fanden, denk' ich, sollen Sie bekommen. etc."

18. Februar 1767

Der König schickt mit einem freundlichen Briefe dem General Fouqué wieder eine Pastete aus Perigord.

20. Februar 1767

Der König an Voltaire :

"Es ist mir lieb, daß Sie das Buch (Auszug aus Fleury), das man hier nur mit vieler Mühe finden kann, erhalten haben. Der Verfasser, der arme Fleury, hat das Herzeleid gehabt, es dem Index des Römischen Hofes einverleibt zu sehen. Man muß gestehen, daß die Kirchengeschichte mehr ein Gegenstand des Anstoßes als der Erbauung ist. Der Verfasser der Vorrede hat Recht, wenn er behauptet, daß Menschenwerk in dem ganzen Betragen der Priester sichtbar ist.

Sie entstellen diese an sich selbst heilige Religion von Kirchenversammlung zu Kirchenversammlung, überladen sie mit Glaubensartikeln, schaffen sie ganz zu äußerlichen Ceremonien um, und untergraben endlich die Sittlichkeit ihrer Mitbrüder mit ihren Ablässen und Dispensationen, die nur erfunden zu sein scheinen, um den Menschen die Last der Tugend zu erleichtern, als wenn die Tugend nicht für jede Gesellschaft von unbedingter Nothwendigkeit wäre, oder als wenn irgend eine Religion geduldet werden könnte, sobald sie den guten Sitten zuwider läuft. etc. Sie haben, obgleich im hohen Alter, doch noch den Wissenschaften die glücklichsten Augenblicke Ihres Lebens zu danken. Wenn alle andere Vergnügungen entfliehen, so bleibt dieses doch zurück, und ist die treue Gefährtin in jedem Alter und in jeder Glückslage. etc."

28. Februar 1767

Der König an Ebendenselben. Nachdem der König über die harten Urteilssprüche des Französischen Parlaments gegen Callas, La Barre etc., über die Ducs und Pairs und<285> über die Hofschranzen gesprochen, fährt er fort und sagt :

"Während des Kriegs war eine Art von Pest in Breslau. Man begrub täglich zwanzig Menschen. Eine Gräfin sagte : Gottlob! der hohe Adel bleibt verschont, was stirbt ist nur Pöbel. Da haben Sie den Abriß von der Denkungsart der in Ehrenämtern stehenden Personen, welche sich aus kostbarern Stoffen zusammengesetzt glauben, als der Pöbel, den sie unterdrücken."