<134> mündlich und mittelst Kabinetsordre von demselben Tag, daß von Fürst und von Carmer den Kammergerichts-Präsidenten von Rebeur als dritten Commissarius hinzuziehen, mit ihm die Conferenz über diesen Gegenstand fortsetzen und darüber weiter an ihn berichten sollten.
10. Januar 1776
Der König an Voltaire: "Ihren Brief habe ich gerade zur rechten Zeit bekommen. Die öffentlichen Blätter hatten uns Alle durch die Nachricht erschreckt, daß Sie krank wären. Ich freue mich, daß sie auch diesmal gelogen haben. etc. Ihr letzter Zufall verpflichtet Sie, künftig Sich noch mehr zu schonen, als vorher. etc. Der Großsultan hat mir ein Geschenk mit Balsam von Mekka gemacht, der aus der ersten Hand kommt. Wenn Ihr Arzt glaubt, daß er Ihnen nützlich sein kann, so will ich Ihnen gern eine Phiole davon schicken. etc.
Unsere Akademiker geben sich jetzt mit dem Uebersetzen ab. Damit thun sie mir einen Gefallen, denn nun machen sie, daß ich die Werke der Alten lesen kann, die bisher entweder schlecht, oder in altes Französisch, oder gar nicht übersetzt waren. Bücher sind die Kinderklapper meines Alters, und Lektüre das einzige Vergnügen, dessen ich noch genieße.
Ich gestehe zu, daß, Libyen ausgenommen, wenige Staaten sich rühmen können, es uns an Sand gleich zu thun; indeß machen wir doch in diesem Jahre 77,000 Morgen zu Wiesen, diese werden 7000 Kühen Futter geben; der Dünger von ihnen wird unsern Sandboden fetter und besser machen, und die Ernten werden also ergiebiger und besser ausfallen. Ich weiß wohl, daß die Menschen nicht im Stande sind, die Natur umzuändern; aber mich dünkt, durch vielen Fleiß und Arbeit bringt man es doch dahin, daß ein dürrer Boden besser und wenigstens mittelmäßig wird. Damit müssen wir uns denn begnügen. etc."
11. Januar 1776
Da nach dem vom Großkanzler von Fürst unter dem 10ten dem Könige abgestatteten Bericht, über die fortgesetzte Confe-