"<24> mit der menschlichen Natur verträgt, und als es die Mittel erlauben, die ich darauf verwenden kann. etc."

19. September 1770 bis 24. September 1770

Der König in Potsdam bei den Manövres, die bis zum 24sten dauern.

26. September 1770

Der König an d'Alembert :

- etc. - "Talente muß man allerdings auszeichnend ehren, zumal wenn sie in einem sehr hohen Grade vereinigt sind. Schöne Seelen arbeiten nur für die Ehre; und es ist hart, sie darauf hoffen zu lassen, ohne sie je in den Besitz derselben zu setzen. Nur durch diesen Balsam können die Widerwärtigkeiten, die allen Ständen der Menschen ankleben, versüßt werden; und ein wenig von diesem Balsam bedürfen selbst die größten Menschen. etc."

26. September 1770

Der König an Voltaire :

- etc. - "Ich habe von meiner Kindheit an die Künste, die schönen und die hohem Wissenschaften geliebt, und wenn ich etwas zu ihrer Aufnahme beitragen kann; so thue ich es mit allem Eifer, dessen ich nur fähig bin; denn ohne sie giebt es ja in dieser Welt kein wahres Glück. etc.

26. September 1770

Dafür, daß Sie Antheil an dem Kinde nehmen, das uns geboren worden ist +, danke ich Ihnen. Ich wünsche, er möge die Eigenschaften haben, die er haben soll, und, anstatt eine Geißel der Menschheit zu sein, ihr Wohlthäter werden. etc."

26. September 1770

Ankunft der verwittweten Kurfürstin von Sachsen, Marie Antonie ++, beim König in Potsdam, Abends 6 Uhr, und


+ Der nachherige König Friedrich Wilhelm III.

++ Der wiederholte Besuch der Kurfürstin beim König in Potsdam, und die höchst freundliche Aufnahme, welche sie hier fand, wird nicht befremden, wenn man weiß, das diese geistreiche Fürstin ganz ausgezeichnete Talente in der Malerei, der Poesie (Deutsche, Französische und Italienische) und der Musik besaß. Sie hat einige Opern verfertigt, und auch in Musik gesetzt, die in Druck erschienen sind. Ihr, von ihr selbst in Pastell gemaltes Bildniß, ist von Canale in Kupfer gestochen worden. Als ein Mitglied der arkadischen Gesellschaft in Rom führte sie den Namen: Ermelinda Talia Pastorella Arcada, welchen sie auf ihren Werken mit den vier Buchstaben E. T. P. A. anzeigte. Im Neuen Palais zu Sanssouci, in der sogenannten blauen Kammer, befindet sich (nach Nicolai III. 1236) ein Kamminschirm, welchen sie selbst gestickt hat.
Den Bau der Kirche und ihres schönen Thurms in dem Potsdamschen Amtsdorfe Eichow, verdankt man der Sage nach dieser Fürstin, welche, als sie bei ihrem vorigen Besuch die Gegend um Potsdam in Augenschein nahm, dem Könige zu erkennen gegeben haben soll, daß eine geschmackvolle Kirche und Thurm dieses dem Neuen Palais so nahe gelegenen Dörfchens dem Auge viel Reiz gewahren würde. Der Bau dieser Kirche mit dem Thurm hat 8950 Thaler gekostet.
Die Kurfürstin war die Tochter Kaiser Karl's VII von Baiern, ward geboren den 18. Juli 1724, vermält 1747 mit dem Kurfürsten von Sachsen, Christian, und starb den 23. April 1780.