"<262> Auch der Ruhm ist eitel! Der Mensch ist ein im Ocean der Eitelkeit schwimmendes Atom; der Augenblick seiner Geburt grenzt an den Augenblick seines Todes; der am wenigsten Lasterhafte ist der Vollkommenste, er verlebt seine Tage mit Aufbauen oder mit Niederreißen. Verdient nun eine solche Art von Wesen einen Panegyrikus? Noch mag es hingehen, daß man die Namen derer aufbewahrt, die uns lehrten das Land bauen, Korn mahlen, Teig kneten und unsern Durst durch wohlthätige Säfte löschen; es mag hingehen, daß man das Andenken derer verewigt, welche die Menschen über redeten, einen Theil ihrer Vortheile dem Wohle der Gesellschaft aufzuopfern. Aber was soll ich von den Uebrigen sagen? Man hat sie nur gerühmt, weil sie Lärm gemacht haben, und ihre schwärmerischen Lobredner sind die ersten, die ihre Zimmer von den Wespen und Hornissen reinigen, weil sie bei ihrem Gesummse auch stechen, aber die Fliegen ungestört lassen, weil sie ruhiger sind. etc."

Juli.

A.

1. Juli 1781

Der König in Potsdam (Sanssouci).

14. Juli 1781

Der König an d' Alembert +: "Hier bin ich wieder von den Grenzen der Sarmaten, die ich durchstrichen habe, zurückgekehrt, und froh, mich wieder in meiner Klause zu befinden. Dem Prinzen Salm, den Stutzern mit rothen Absätzen kommt es zu, die Welt mit dem Gerüchte ihres Namens und ihrer Geniestreiche zu erfüllen; mein Alter entfernt mich von dieser Zahl; es treibt mich an, meine übrigen Tage mit den Alten zu verleben, deren Gesellschafter lch bald sein werde, und es entfernt mich von den Reuer, mit denen es sich nicht der Mühe verlohnt, Bekanntschaft zu machen. Bei diesem Anfange denken Sie aber ja"


+ Dieser Brief scheint früher und zwar im Juni geschrieben zu sein.