"<30> doppeltes Wesen, wir wären nur Materie, die von der Bewegung belebt werde, und sobald die abgenutzten Triebfedern ihre Wirkung versagten, zerstörte sich die Maschine, und ihre Theile fielen auseinander. Dieser Philosoph sagt auch : es sei viel schwerer von Gott zu sprechen, als von den Menschen; denn wir kämen auf den Gedanken, daß er existire, nur durch die Vermuthungen, und das am mindesten Alberne, was uns die Vernunft über ihn an die Hand gäbe, bestehe in dem Glauben: er sei das verständige Princip der Bewegung und alles dessen, was die Natur beseelt. Mein Philosoph ist sehr überzeugt: dieses verständige Wesen bekümmere sich um den Allerchristlichsten nicht mehr, als um Mustapha, und das, was den Menschen begegne, beunruhige es eben so wenig, als was einem Ameisenhaufen zustoße, den ein Botenläufer, ohne es zu merken, zertritt. Er sieht das Thiergeschlecht als eine Accidenz der Natur an, wie den Sand, der von den Rädern in Bewegung gesetzt wird, obgleich diese Räder eigentlich nur dazu bestimmt sind, daß sie einen Wagen schnell fortschaffen sollen. Dieser sonderbare Mann behauptet auch: es exristire gar keine Relation zwischen den lebendigen Geschöpfen und dem höchsten verständigen Wesen; denn schwache Creaturen könnten diesem Wesen weder schaden noch Dienste leisten; unsere Laster und unsere Tugenden hätten bloß auf die menschliche Gesellschaft Beziehung, und wir hätten an den Strafen oder Belohnungen, die daraus folgten, schon genug, etc."
B.
12. Oktober 1770
Der Prinz Heinrich, Bruder des Königs, kommt aus Schweden in Petersburg an +.
+ Bekanntlich geschah die Reise hauptsächlich in Bezug auf die damaligen Verhältnisse Polens, und war von sehr wichtigen Folgen. (S. H. W. V. 46 etc. Hier ist auch der 9. Dezbr. als Tag der Ankunft des Prinzen in Petersburg angegeben, allein die Berliner Zeitung vom 30. Oktbr. meldet schon die Ankunft unter dem 12. Oktbr.).