<311>sche Gesandte von Iuel und der Herzog von Curland, den der König in Sanssouci empfing.
7. September 1784
Der Konig an den General von Tauentzien +: "Mein lieber General von Tauentzien. Schon bei Meiner Anwesenheit in Schlesien erwähnte Ich gegen Euch, und jetzt will Ich es schriftlich wiederholen, daß Meine Armee in Schlesien noch nie so schlecht gewesen ist als jetzt; wenn Ich Schuster oder Schneider zu Generalen machte, könnten die Regimenter nicht schlechter sein. Das Thaddensche Regiment gleicht nicht dem unbedeutendsten Landbataillon einer Preußischen Armee, Rothkirch und Schwarz taugen auch nicht viel, Zaremba ist in einer solchen Unordnung, daß Ich einen Officier von Meinem Regimente nach dem diesjährigen Herbstmanövre werde hinschicken, um es wieder in Ordnung zu bringen; von Erlach sind die Bursche durch das Contrebandiren so verwöhnt, daß sie keinen Soldaten ähnlich sehen; Keller gleicht einem Haufen ungezogener Bauern; Hager hat einen elenden Commandeur, und Euer Regiment ist sehr mittelmäßig; nur mit Graf von Anhalt, Wendessen und Markgraf Heinrich kann Ich zufrieden sein. Seht, so sind die Regimenter en Detail. Nun will Ick das Manövre beschreiben: Schwarz machte den unverzeihlichen Fehler, bei Neisse die Anhöhen auf dem linken Flügel nicht genugsam zu besetzen; wäre es Ernst gewesen, so war die Bataille verloren. Erlach bei Breslau, statt die Armee durch Besetzung der Anhöhe zu decken, marschirte mit seiner Division wie Kraut und Rüben im Defilee, daß, wäre es Ernst gewesen, die feindliche Kavallerie die Infanterie Niederhieb, und das Treffen verloren ging. Ich bin nicht Willens, durch lacheté Meiner Generale Schlachten zu verlieren, weshalb Ich hiermit festsetze, daß Ihr über ein Jahr, wenn Ich noch lebe, die Armee zwischen Breslau und Ohlau füh-"
+ Tauentzien war General-Inspecteur der ganzen Schlesischen Infanterie.