In diesen, Jahre war auf des Königs Einladung der Sächsische Minister von Fritsch, welcher die Friedensunterhandlungen zu Hubertsburg, Sächsischer Seits, mit betrieben hatte, nach Potsdam gekommen. Als dieser um die Zeit seiner nahen Rückreise äußerte, daß er über Berlin gehen wolle, um den berühmten Moses Mendelssohn persönlich kennen zu lernen, sagte ihm der König, daß er, um ihn noch etwas länger bei sich zu haben, den Moses Mendelssohn nach Potsdam kommen lassen wolle. Dies geschah denn auch, und bei der Ankunft Mendelssohns am Thore zu Potsdam fand jene komische Scene Statt, die Nicolai in seinen Anekdoten, Heft III. 278, erzählt, und die auch nach Chodowiecki's Zeichnung in Kupfer gestochen worden ist, im Physiognomischen Almanach, Berlin bei Unger, 1791. - Fritsch starb den 1. Dezbr. 1775, 76 Jahr alt.
Von des Königs Schriften sind in diesem Jahre verfaßt: Brief Clemens des XIV an den Mufti Osman Mola und Brief von Herrn Nicolini an den Procurator Francouloni etc. (Deutsche Supplemente III. 322, 325).
B.
15. Dezember 1771
Anfang des Carnevals. Bis den 21sten war die Ordnung Folgende : Sonntag : große Cour bei dem König; Montag : Operette auf dem Schloßtheater; Dienstag: Redoute; Mittwoch : Opéra comique auf dem Schloßtheater; Donnerstag : Cour bei der regierenden Königin; Freitag: Oper. Vom 21sten an war Sonntags : Cour bei der Königin von Schweden: Montags : Oper; Dienstags: Redoute; Mittwochs : Opéra comique; Donnerstags : Cour bei der regierenden Königin; Freitags: Oper; Sonnabends: Ruhe.
Die beiden Opern waren : 1) Britannicus, 2) Orest und Pylades. Die Operetten : J. Contadin bizarri und La
ritornata di Londra.
Während des Carnevals befanden sich an fremden Standes-