Dezember.

A.

Dezember 1783

Der König in Potsdam.

Der König an Grimm: Ich bin Ihnen sehr für die Mühe verbunden, die Sie Sich gegeben haben, um zu verhindern, daß mein Briefwechsel mit Herrn d'Alembert gedruckt werden möchte. Mehrere Ursachen bewegen mich, es nicht zu wünschen; denn erstlich wäre er nicht der Mühe werth gewesen, und zweitens ist Herrn d'Alembert's Ruf so gut gegründet, daß er von mir keiner<302> Unterstützung und keiner Zustimmung bedarf. Ich gestehe Ihnen übrigens, daß es sehr traurig für mich ist, alle Personen, die ich hochschätzte, eine nach der andern sterben zu sehen; und zwar um so trauriger, da mein und Anderer Tod nicht von mir abhängt. Dies Alles ist nur eine Wirkung von Mittelursachen, die durch ihre verschiedenen Combinationen alle schreckliche Vorfälle herbeiführen.

Es ist wahr, daß ich Algarotti'n und d'Argens, die ich sehr liebte, und die lange Zeit bei mir gelebt haben, Denkmäler habe errichten lassen. Noch bin ich mit einem Cenotaph zurück, das, wie mein Vorsatz war, in Preußen, zu Copernikus Ehren, aufgestellt werden sollte.

Käme übrigens in der Französischen Litteratur etwas Merkwürdiges zum Vorschein, so würden Sie mir Vergnügen machen, wenn Sie es mir mittheilten. Doch um die geringere Klasse von Schriftstellern bekümmern Sie Sich nur nicht. etc."

24. Dezember 1783

Der König nach Berlin, besucht die Prinzessin Amalie.

Der Minister von Schulenburg, die Generale von Prittwitz und von Möllendorf beim König in Potsdam.

Der König nimmt wie gewöhnlich die Wachtparaden in Augenschein.

Der König läßt an den Stadt-Präsidenten Philippi mehrere Tausend Thaler zur Unterstützung der Soldatenwittwen und anderer Armen der Stadt auszahlen.

B.

25. Dezember 1783

Anfang des Carnevals. Ordnung wie im vorigen Jahr. Die beiden Opern waren: 1) Alexander und Porus und 2) Lucius Papirus.

27. Dezember 1783

Sah man zum ersten Mal in Berlin einen Luftball steigen, welches Experiment der Director Achard veranstaltet hatte. Der Ball hatte ungefähr 3 Fuß im Durchmesser.