Juni.
A.
Juni 1786
Der Konig in Sanssouci. - Der Krankheitszustand verschlimmert sich.
4. Juni 1786
Der Minister von Heinitz und der Geh.-Rath Schütz beim König.
6. Juni 1786
Der König schreibt an den Hannoverschen Arzt Ritter von Zimmermann und beruft ihn zu sich. (S. Zimmermann: Ueber Friedrich d. Gr. und meine Unterredungen mit Ihm etc., Leipzig, 1788, S. 9).
6. Juni 1786
Der Herzog von Curland nach Potsdam. Nach dem Zittauer Tagebuche von 1786, S. 118, hätte er später (den 21sten?) beim König gespeist; es ist jedoch überhaupt nicht zu begründen, daß er beim König gewesen.
9. September 1786
Der Oberst von Moller nach Potsdam.
15. Juni 1786
16. Juni 1786
Die sämmtlichen Minister aus Berlin beim König zur gewöhnlichen Ministerconferenz, desgleichen auch der Geh.-Finanzrath de Launay, welcher bis den 18ten oder 19ten bleibt.
16. Juni 1786
Antwort und Danksagung des Königs an den Ritter von Zimmermann auf dessen Schreiben vom 10ten, darin er nach Potsdam zu kommen verspricht. (A. a. O. S. 13).
16. Juni 1786
Die an diesem Tage erlassene sehr wichtige Kabinetsordre an den Minister von Gaudi befindet sich in unsern Beiträgen I. 396-398.
21. Juni 1786
Der Prinz Friedrich von Braunschweig beim König, bis den 23sten. Er war der letzte Verwandte, den der König gesehen.
<354>22. Juni 1786
Der König reitet zum letzten Male aus.
24. Juni 1786
Der am 23sten angekommene Hannoversche Arzt Ritter von Zimmermann zum ersten Male beim Konig, Morgens um 8 Uhr. Er ward bis den 10. Juli täglich zum König gerufen, und hatte 33 Unterredungen mit ihm. (S. Zimmermann's oben angeführte Schrift).
25. Juni 1786
Der Minister von Finkenstein mit dem Russischen Envoyé extraordinaire Grafen von Romanzow und dem bisher am hiesigen Hofe gestandenen Envoyé Fürsten Dolgorucky beim König. Als die Gesandten sich beurlaubten, waren der König und besonders der Fürst Dolgorucky tief gerührt. Beim Abschied stand der König von seinem Stuhl auf, faßte den Fürsten bei der Hand, und entließ ihn mit folgenden Worten: "Mein lieber Fürst Dolgorucky, es thut mir recht leid, daß Ihre Kaiserin Sie zurück ruft; so wie es mich schmerzt, daß wir uns trennen sollen. Leben Sie wohl, mein theuerster Fürst, grüßen Sie Ihre Monarchin, und versichern Sie dieselbe meiner ganzen Wertschätzung, und was Sie Selbst, mein Fürst, betrifft, so halten Sie Sich überzeugt, daß ich, so lange ich lebe, Sie in meinem Herzen lieb behalten und Ihr Andenken mir unvergeßlich bleiben werde."
Der alte Fürst, bis zu Thränen gerührt, konnte nichts erwiedern, sondern machte eine stumme Verbeugung.
Vorlesungen: Fortsetzung von Voltaire's Jahrhundert Ludwig's XIV den 2ten, 3ten, 5ten, 10ten, 16ten bis 21sten, den 27sten, 28sten und 30sten.