<42>lich sehr der Wahrheit entsprechend, auf die Einladung Kaiser Ferdinands II. zum Regensburger Reichstag gab. Er sagt darin: „Die Erschöpfung der Mark setzt mich außerstande, die gewöhnlichen Ausgaben zu beschaffen. Noch viel weniger kann ich die Kosten für eine solche Reise aufbringen.“
Die Chronisten berichten, daß die Regimenter Pappenheim und St. Julien, die ihre Quartiere in der Mittelmark hatten, ihr in sechzehn Monaten 300 000 Taler abnahmen. Die Mark Silber hatte damals neun Taler. Heute beträgt sie zwölf. Demnach würde die Summe in unserem Geld 400 000 Taler betragen. Dieselben Gewährsmänner versichern, Wallenstein habe in der Kurmark die Summe von zwanzig Millionen Gulden eingetrieben, was einer Summe von 17 Millionen 777 777 Talern entspräche. Das ist sicher um mehr als die Hälfte übertrieben. Die Schriftsteller jener Zeit nahmen es nicht allzu genau. Sie gaben volkstümliche Gerüchte als Wahrheiten wieder und bedachten nicht, daß Personen, denen übel mitgespielt wurde, eine Art Trost darin finden, ihr Mißgeschick zu vergrößern, ihre Verluste zu übertreiben.
Die Stürme, die seit einigen Jahren die Kurmark rings umtost hatten, trafen schließlich zusammen und brachen von allen Seiten über das Land herein. Gustav Adolf erschien in Deutschland (1630). Er landete auf der Insel Rügen, von der er mit Hilfe seiner Stralsunder Besatzung die Kaiserlichen vertrieb. Beim Nahen der Schweden gab der Kaiser den Kurfürsten von Sachsen und Brandenburg zu verstehen, sie möchten Lebensmittel und Munition für seine Truppen bereitstellen. Zum Dank für diesen Dienst sicherte er ihnen zu, er werde aus Rücksicht für sie sein Restitutionsedikt abändern.
Während der Reichstag zu Regensburg mit schönen Reden das mannigfache Unglück Deutschlands beklagte und Mittel und Wege erwog, um das Reich von all den Leiden, namentlich aber von dem Einbruch der Schweden zu befreien, verlor Gustav Adolf seine Zeit nicht mit unnützen Worten, sondern bemächtigte sich ganz Pommerns. Er legte eine Besatzung nach Stettin und verjagte Torquato Conti, den Befehlshaber der Kaiserlichen, aus dem Herzogtum. Der vertrliebene General zog sich in die Neumark zurück und setzte sich mit seinen Truppen bei Frankfurt an der Oder fest.
Sobald Gustav Adolf Pommern in seiner Gewalt hatte, schloß er mit dem Herzog Bogislav einen Vertrag, worin festgesetzt wurde: falls nach dem Tode des Herzogs jemand dem Kurfürsten von Brandenburg die Erbfolge streitig machte oder Schweden nicht vollkommenen Ersatz seiner Kriegskosten erhielte, würde das Land beschlagnahmt werden und als Sequester in Gustav Adolfs Händen bleiben.
Durch das Nahen des Königs von Schweden ermutigt, hielten die Protestanten zu Leipzig einen Fürstentag ab, auf dem sie über ihre Interessen berieten (1631).
Magdeburg hatte sich bereits mit dem König verbündet und ihm den Übergang über die Elbbrücke freigegeben. Infolge dieses Bündnisses verjagten die Magdeburger