<13>Die besten Stücke freilich gingen drauf!
Wir konnten zu dem Mahl uns nicht entschließen
Und suchten traurig unser Lager auf,
Um Müdigkeit und Hunger zu verschlafen.
Die Nacht nimmt, dacht' ich, ruhigen Verlauf:
Mein Unstern sollt' auch den Wunsch Lügen strafen!
Ein rücksichtsloser Lärm drang an mein Ohr,
Er kam aus einem nahen Holzverschlag,
In dem ein Köter an der Kette lag,
Ein Vieh, das nur ein Gastwirt gerne mag.
Er zog's sogar der Eheliebsten vor,
Die ihn in Sommerglut und Winterkälte
Durch vierzig Jahr an sich gefesselt hatte,
Und die nunmehr der liebenswürdige Gatte
Als rostige Flinte in die Ecke stellte.
Der dumme Hund nun knurrte, heulte, bellte,
Daß ich erschrocken aus dem Schlafe fuhr.
Ein neuer Lärm entstand im Treppenflur,
Ein Türenschlagen, Rufen und Gescheite;
Dann hörte ich, wie eine Glocke gellte,
Das grobe Schlagwerk einer Wirtshausuhr:
Sie kündete des neuen Tages Spur
So kräftig, daß ich aus dem Bette schnellte.
Vorbei war's mit der Ruhe! Macht Euch klar,
Mein lieber General, wie matt ich war!
Ihr werdet Ruh' in Ruhstädt auch nicht finden,
Doch suchet sie in Euch — dem besten Hort!
Dort such' ich selber sie — an welchem Ort
Mich sonst auch mögen andre Pflichten binden.
So läßt sich äußre Unruh überwinden!
Ihr, den das Schicksal an den Hof berief,
Dürft dort in ungestörter Ruhe leben.
Und Eure Feinde — sollt' es welche geben —
Sind's aus dem Grund nur, weil ihr Urteil schief.
Zeigt ihnen Euer Herz, ich möchte schwören,
Es muß Euch bald dann aller Gunst gehören.
Grumblows Rittergut in der Priegnitz.