<136>Wachsen, ging's nach jenen Fürsten,
Und wir selbst in Trübsal kauern.
Nieder, meine edlen Kämpfer,
Mit den frechen Siegstrophän,
Und zermalmt der Nattern Blähn!
Ihrer Hoffart einen Dämpfer!
Hohe Seelen, sie entfalten
Erst im Drange der Gefahr
Ihrer Mannheit Trutzgewalten,
Geisteswehrkraft wunderbar;
Dann erst wird ihr Mut geboren!
Wer von Todesnot umwittert,
Im Geheul des Sturmes zittert,
Nur der Feigling ist verloren!
Starrem Trotze gibt die Welt
Endlich doch die Wege frei!
Ist's verzweifelt denn bestellt —
So verzweifle, aber sei
Wie ein Held! 's muß alles enden,
Äußerstes lebt niemals lang;
Oft dem Leidensborn entsprang
Schon ersehntestes Vollenden!
Hört den Sturm! Mit zorn'gem Brausen
Wühlt er in der Rüster Zweigen;
Ächzend müssen seinem Zausen
Stamm und Äste da sich neigen.
Sei's darum: aus weichem Sand,
Aus Gebüsch und Unterholz,
Steigt ihr Wipfel frei und stolz,
Hält wohl auch dem Sturm noch stand!
Seht, allabendlich geschieht es:
Helios' Leuchte muß erblassen
In den Armen Amphitrites,
Und den nächt'gen Schatten lassen
Muß er seinen Weltenthron;
Doch sein Licht kehrt siegend wieder,