<189>Im letzten Seufzer, trifft der Schlag ihn auch,
Der deinen Leib zerstört — was hast du dann
Nach diesem Streich zu fürchten? Allem Leid
Enthebt der Tod dich: ist der Sinne Bann
Gebrochen erst, bist du von Schmerz befreit.
Doch überwindet durch der Götter Gnade
Dein Geist den Tod und wird emporgetragen —
Laß ab vom Fürchten: dir geschieht kein Schade!
Den Himmel segne; schäme dich zu klagen!
Gott, der Vollkommne, ist unendlich mild;
Glaub' nicht, daß grollend er im Donnersturm
Herabfährt auf den schwachen Erdenwurm;
Wir sind für ihn ein mitleidwürdig Bild,
Und nach dem Tode finden wir Erbarmen.
Der Güte Gottes sollst du stets vertrauen
Und, wenn Du stirbst, auf seine Hilfe bauen:
Er nimmt dich auf in seinen Vaterarmen!