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28. An Voltaire
(24. April 1747)

Du gabst dem Tod so frohe Mienen,
In Anmut strahlte Hades gar,
Daß sie uns beide reizvoll schienen,
Und diesem Truggebild zu dienen
Mein Geist bereits erbötig war.1

Doch aus dem dunklen Schattenland,
Wo ungezählten Totenheeren
Gebeut des Hades harte Hand,
Von Phlegethons lichtlosem Strand
Sah ich noch niemand wiederkehren.

Dort mögen kaum so fein und zart
Die schönen Geister sich betragen;
Auch ist die Reise solcher Art,
Daß uns nach Sharons Nachenfahrt
Schwerlich die Schritte heimwärts tragen.

Die Einbildung mag ungestört
Sich jener andern Welt erfreuen.
Ihr sei es künftig unverwehrt,
Stets ihre Bilder zu erneuen.
Sie braucht sich nimmermehr zu scheuen,
Wenn sie, zu locken und zu dräuen,
Dies Land des Wahnes uns beschert.

Mag dort des frommen Eifrers Geist
Aufs neue seine Hoffnung bauen,


1 Am 13. Februar 1747 hatte der König einen leichten Schlaganfall gehabt, von dem er sich nur allmählich erholte