<VII>

Die Schande, daß die literarischen Werke unseres größten Königs, der mit dem Degen und mit der Feder gleich glänzend Geschichte schrieb, ein ganzes Jahrhundert hindurch vergraben lagen und erst jetzt in deutscher Sprache seinen Preußen und allen Deutschen zugänglich werden, mag vergessen sein, weil es so glänzend auferstand. Die Herausgeber in treuer Arbeit langer Jahre, die Reichsdruckerei mit künstlerischem Beirat, haben die Werke auch äußerlich so herausgebracht, daß sie ihres Verfassers und unseres schönsten und Heiligsten Bibliotheksraums, der Bibliothek von Sanssouci, würdig sind. In den prächtigen Nachbildungen vieler Gemälde und Kupferstiche sehen aus den ehrwürdigen Blättern die Gestalten aller der Männer, die in Krieg und Frieden um den großen König waren, und Menzels Illustrationen, lückenlos und technisch glänzend hinzugefügt, machen das literarische Ereignis gleichzeitig zum künstlerischen.

Der Alte von Sanssouci, unser großer König, ersteht uns zur rechten Zeit, zur Stärkung der Herzen, zur nationalen Erquickung. Menzel zeichnete den schlanken, blanken preußischen Degen, der die Gänsekiele unter sich zerknickte; der, unter das Vorwort gesetzt, dem ganzen Werke voranstehen mußte. Friedrichs des Großen Werk ist heute ein nationaler Besitz. Und man beginnt, es als solchen zu würdigen.

Magdeburgische Zeitung,

Magdeburg, 28. Januar 1913.

Wir stehen nicht einen Augenblick an, zu behaupten, daß mit dieser deutschen Ausgabe der Werke Friedrichs dieser selbst in die Ehrenreihe unserer klassischen Schriftsteller eingerückt ist. Friedrich war bisher ein deutscher Klassiker in französischem Sprachgewande; nunmehr tritt er uns als solcher in unserer Muttersprache entgegen!

Die Übersetzung darf in jedem Betracht als eine außerordentlich gelungene angesprochen werden, und wer das französische Original nicht kennt, der wird beim Lesen kaum auf den Gedanken kommen, daß es sich in diesem Falle überhaupt um eine Übersetzung handle. Der Zauber der Darstellung selbst, die edle Einfachheit des Stils, die Erhabenheit der Auffassung von den menschlichen Dingen im allgemeinen, die Unbestechlichkeit in der Beurteilung der eigenen Handlungsweise wie der gegnerischen wirken unwiderstehlich auf den Leser, so daß er sich nur schwer dazu entschließen kann, die Lektüre abzubrechen.

Berliner Tageblatt,

Berlin, 30. November 1912.

So seltsam es im Grunde ist, daß die Werke Friedrichs des Großen bisher noch nicht gesammelt erschienen sind, so dankbar muß man dem Verlage Reimar Hobbing-Berlin sein, daß er sie nun in einer des großen Gegenstandes würdigen Ausgabe dem deutschen Schrifttum gibt. Sie werden in keinem Hause künftig fehlen dürfen, in dem der Sinn der Alten, wie der Jungen für die großen Zeiten deutscher und preußischer Geschichte lebendig erhalten wird. Es ist in der Tat sowohl eine literarische wie auch eine historische Ehrenpflicht, die mit der Herausgabe der Werke Friedrichs des Großen in deutscher Sprache erfüllt wird.

Kreuz-Zeitung,

Berlin, 10. Dezember 1912.

Was von Verlags wegen getan werden kann, um Friedrichs des Großen Werke zunächst in den Kreisen der Gebildeten einzubürgern, das ist in dieser Ausgabe des Verlages Reimar Hobbing geschehen. An der Übersetzung haben nur bewährte Schriftsteller mitgearbeitet, die verantwortliche Oberleitung liegt in den Händen des Historikers Volz. Musterhaft ist alles Äußerliche. Die im größten Oktavformat gehaltenen Bände sind in der Reichsdruckerei ganz prachtvoll gedruckt, die Einbände sind von gediegen vornehmer Arbeit. Als Hauptschmuck, mit dem diese Veröffentlichung Hunderten einen lang gehegten Wunsch erfüllt, bringt sie jene Illustrationen Adolf von Menzels, die der Künstler in den Jahren 1843 bis 1849 im Auftrage König Friedrich Wilhelms IV. geschaffen hat. . Das Urteil aller Kunstverständigen geht wohl einig dahin, daß noch niemals vom Zeichenstift eines Künstlers eine so dem Geiste des illustrierten Werkes verwandte Bilderfolge geschaffen worden ist, wie hier von Menzel..

Angesichts dieser Leistungen ist der Preis des Bandes wirklich außerordentlich gering, und da die Bände in vierteljährlichem Abstand voneinander erscheinen, ist hier in der Tat die Möglichkeit geschaffen, daß dieses Werk, das in jedem Sinne