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Die Werke Friedrichs des Großen

Namenliste
Aufführung der Zeichner, die durch ihre Vorbestellung das Zustandekommen des Werkes ermöglichten

Verlag von Reimar Hobbing in Berlin

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An die Bezieher der großen deutschen Ausgabe der „Werke Friedrichs des Großen“

Die Aufgabe, eine würdige deutsche Ausgabe der Schriften des Großen Königs zu schaffen, beschäftigte schon seit langem viele deutsche Schriftsieller und Verleger. Zur Durchführung gelangte sie nicht, da die Hindernisse zu groß erschienen.

Im Jahre 1910 gewann jedoch, veranlaßt durch die im Jahre 1912 bevorstehende Zweihundertjahrfeier des Geburtstages des großen Preußenkönigs, der Plan festere Gestalt. Es bildete sich ein Komitee, dem die nachstehenden Herren angehörten: v. Loebell, Wirklicher Geheimer Rat, Oberpräsident a. D., v. Winterfeldt, Landesdirektor der Provinz Brandenburg, A. Ballin, Generaldirektor der Hamburg-Amerika Linie, Freiherr v. Bissing, General der Kavallerie z. D., Fürst zu Dohna-Schlobitten, A. v. Gwinner, Direktor der Deutschen Bank, v. Holtzendorff, Admiral,Chef der Hochseeflotte, D.Graf v.ZietenSchwerin, Wirklicher Geheimer Rat, H. Ritter und Edler Herr v. Berger.

Auf Anraten des Biographen des Großen Königs, Wirklichen Geheimen Rats Dr. Koser, des Generaldirektors der preußischen Staatsarchive, wurde als Herausgeber des Unternehmens Herr Professor Volz gewonnen, der das Studium der Werke Friedrichs des Großen sich zur Lebensaufgabe gemacht hatte und insbesondere seit einem Jahrzehnt im Auftrage der Akademie der Wissenschaften die Politische Korrespondenz Friedrichs des Großen bearbeitete. Die Übersetzung der Werke nach dem französischen Original übernahmen hervorragend dazu geeignete Schriftsteller wie Friedrich von Oppeln-Bronikowski, Willy Rath, Eberhard König, Ludwig Fulda, Thassilo von Scheffer, Reinhold Koser, Sigmar Mehring und andere.

Die Reichsdruckerei, die sonst nur amtliche Veröffentlichungen übernimmt, erklärte sich bereit, in Anbetracht der außerordentlichen Bedeutung des Unternehmens den Druck auszuführen. Seine Majestät der Kaiser und König gab die Erlaubnis, daß die herrlichen Illustrationen Menzels, die seinerzeit auf Anregung Friedrich Wilhelms IV. für die Fürsienausgabe der Werke des Großen Friedrich hergestellt wurden und sich jetzt in Königlichem Besitz befinden, für diese Jubiläumsausgabe überlassen wurden. Die Arbeit nahm bald einen rüstigen Fortgang, so daß als erster Band im Oktober 1912 Band 2 erscheinen konnte, dem weitere neun Bände in kurzen Zwischenräumen folgten. Auf vielfachen Wunsch wurden später als 11. und 12. Band die Briefe Friedrichs angefügt, die Dr. Max Hein bearbeitete. Von demselben Autor folgte dann noch als 13. Band der Schlüssel zu den Werken in Form einer neuzeitlichen Biographie Friedrichs.

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Im Verlauf des Jahres 1912 war ein Aufruf erschienen, unterzeichnet von 600 der hervorragendsten Persönlichkeiten Preußens und Deutschlands, an deren Spitze elf deutsche Bundesfürsten und die regierenden Bürgermeister der drei freien Hansestädte. Der Aufruf lautete:

Im Januar 1912 hat man bis weit über die Grenzen des preußischen Staates hinaus des 200jährigen Geburtstages des großen Preußenkönigs, des ersten nationalen Helden, den Deutschland seit dem Mittelalter wieder hervorbrachte, gedacht. Er ist den Deutschen mehr gewesen als ein Kriegsheld und ein Staatsmann. Es hingen nicht nur die großen Entscheidungen der europäischen Politik ab von dem Sieger in fünfzehn Schlachten, sondern den großen öffentlichen Problemen des geistigen und kulturellen Lebens der Zeit wurde in gleicher Weise die Richtung gewiesen durch das vorbildliche Regiment des großen preußischen Herrschers. Er war nicht nur der Abgott seiner ruhmgekrönten Soldaten; aus allen Schichten der Nation vom Arbeiter bis hinauf zu den führenden Geistern klang ihm begeisterte Bewunderung entgegen.

Den Sieger von Hohenfriedberg und Leuthen bewunderten die Militärs aller Nationen, den Schöpfer des Fürstenbundes die politisch bewußten Deutschen, den Reformator des Rechtswesens Juristen und Rechtsuchende, den inneren Kolonisator die Staatsgelehrten. Seine nationalen, wirtschaftspolitischen Maßnahmen erregten und bewegten Handel und Gewerbe, seine Kirchenpolitik, die zum ersten Male mit dem Prinzip religiöser Duldsamkeit Ernst machte, ward zum Ereignis für die Geistlichen und Gläubigen aller Konfessionen. Der königliche Pädagog gab den Schulmännern reiche Anregung, und den Philosophen von Sanssouci stellte die Welt bewundernd in die Reihe der ersten Gelehrten und Schriftsteller.

Und dieser König ließ sich nicht damit genügen, ein Regiment zu führen wie nie zuvor ein gekröntes Haupt, er legte für die Mit- und Nachwelt in den mühevoll dem Regierungsgeschäft abgesparten Stunden Wort um Wort seine Gedanken und die Rechenschaft über seine Taten schriftstellerisch nieder: Das glänzendste politische Vermächtnis, das je einem Volke geworden ist, den wahrhaftesten Rechenschaftsbericht eines Königs und königlichen Denkers, den die Geschichte kennt.

Eine beschämende Tatsache aber ist es, daß die SchriftenKönig Friedrichs des Großen uns nahezu verlorengegangen sind. Auch unter den Gebildeten der Nation gibt es nur wenige, die je ein Wort aus des Königs Feder gelesen haben. Während in den vier Menschenaltern, die seit des großen Königs Tode vergangen sind, die bedeutendsten schriftstellerischen Erzeugnisse des In- und Auslandes auf das sorgfältigste gesammelt wurden, ist man an der Hinterlassenschaft Friedrichs II. achtlos <V> vorübergegangen. Während ungezählte Werke von vergänglichem Wert aus fremden Sprachen ins Deutsche übertragen wurden, hat man die Mühe gescheut, die französisch geschriebenen Werke des großen Königs unserer Muttersprache zu gewinnen.

Allerorten hat die bewundernde Nachwelt dem Könige Denkmäler gesetzt. Das Denkmal seines Geistes, das Friedrich der Große selbst zu seinem Gedächtnis gesetzt hat, hat man verfallen lassen.

Jetzt, da alle Welt des Königs gedacht, dessen Wirken der Ausgangspunkt für die Schaffung eines in neuer Machtfülle ersiehenden deutschen Reiches wurde, ist die Zeit gekommen, allzulange Versäumtes nachzuholen. Jetzt muß die Nation durch ihre rege und allgemeine Anteilnahme an einer ersten Ausgabe der Werke des Königs in deutscher Sprache beweisen, daß sie sich des hohen nationalen Besitzes bewußt ist.

Die erschöpfende Ausgabe der Werke König Friedrichs des Großen, die eine Kommission im Verlage Reimar Hobbing in Berlin erscheinen läßt, an der die besten Kenner und Erforscher friderizianischer Geschichte arbeiten, kann nur dann ihre Bestimmung erfüllen, wenn es ermöglicht wird, sie in den weitesten Kreisen der Bevölkerung bekannt werden zu lassen. Von der Zahl der Interessenten muß notwendig der Preis abhängen, zu dem das Werk geboten werden kann, und je niedriger der Anschaffungspreis gesetzt werden kann, desto größer wird die Verbreitungsmöglichkeit.

Denn es ist nichts getan, wenn die Gedanken des großen Königs nur an eine kleine Zahl derjenigen gelangen, die ohnehin reges Interesse für die Dinge der vaterländischen Geschichte haben. Nein, die breite Masse der Gebildeten muß durch die unmittelbare Kenntnis der Schriften des Königs aufs neue den großen Überlieferungen unserer Geschichte, den Richtlinien unserer nationalen Politik gewonnen werden. Die Herausgeber versprechen alles zu tun, was in ihren Kräften sieht, das große Werk in denkbar würdigster Form unter Ausnutzung aller der modernen Errungenschaften des Buchgewerbes herauszubringen, so daß die Werke des großen Königs auch äußerlich wie ein ragender Markstein im Fluß der sich überstürzenden Veröffentlichungen dastehen.

Die Unterzeichneten aber weisen durch ihre Unterschrift nachdrücklich auf das große nationale Unternehmen hin und rufen die Teilnahme der Deutschen wach für die Werke König Friedrichs des Großen.

Diese Worte erweckten im ganzen deutschen Sprachgebiet freudigsten Widerhall. Innerhalb der ersten Wochen erklärten sich mehrere Tausend der besten deutschen Namen sofort bereit, das Werk für ihre Bibliothek anzukaufen, und ließen sich in die Subskriptionsliste eintragen. Im Laufe der Jahre 1912/14 folgten noch viele weitere Eintragungen. Die Namen der Subskribenten, die durch ihre Vorbestellung das Zustandekommen des Unternehmens ermöglicht haben, sind in der nachstehenden Liste aufgeführt.

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Auch nach Schluß der Subskription und während des Weltkrieges zeigte sich trotz der erhöhten Preise eine außerordentliche Nachfrage, so daß zurzeit nur noch sehr wenig Exemplare vorhanden sind.

Die freudige Aufnahme, die die Herausgabe der Werke Friedrichs allgemein fand, läßt erwarten, daß diese in jeder Hausbibliothek eines der wertvollsten Stücke für Kinder und Kindeskinder bleiben.

Welche Bedeutung die Öffentlichkeit dem Unternehmen zumaß, zeigte die Aufnahme durch die Presse. Aus den zahlreichen Zeitungsstimmen werden im Anschluß einige mitgeteilt.

Allen Subskribenten, die diese vaterländisch so hochbedeutsame Erscheinung durch ihre Beteiligung unterstützten, sei herzlicher Dank gesagt!

Berlin, Neujahr 1918.

Die Geschäftsstelle zur Herausgabe der „Werke Friedrichs des Großen“

Stimmen der Presse

Engere Auswahl in verkürzter Form mitgeteilt.

Das Herz lacht einem, wenn man irgendeinen der Teile des von dem bewährten Friedrich-Kenner Gustav Berthold Volz herausgegebenen Zehnbänders in die Hand nimmt. Meist glaubt's einem der Leser nicht — es gibt aber wahrhaftig für einen berufsmäßigen Kritikus nichts Angenehmeres, nichts Erhebenderes, als wenn er (es klappt selten genug!) so recht aus der Seele loben, preisen und anerkennen darf. Hier ist einfach alles ideal. Der Urheber: die unsagbar königliche Gestalt des Großen Friedrich. Die Übersetzer: Friedrich v. Oppeln-Bronitowsti, dem beim Übertragen französischen Esprits schon viel schwierigere Ausgaben glänzend gelungen sind, und Dr. Thassilo v. Schöffer, Eberhard König (Sophie Schwerin!) und der Münchner Willy Rath. Dann die Form: denkbar edel und vornehm; der gebundne Band kostet nur zehn Mark! Kurz, hier greift wirklich alles harmonisch ineinander, um ein im echtesten Sinne schönes Werk erstehen und gelingen zu lassen.

Weser-Zeitung,

Bremen, 4. Juli 1913.

Kaum könnte dem deutschen Volke in den großen Erinnerungsjahren eine wertvollere literarische Gabe geboten werden. Und der Wunsch ist berechtigt, daß in der Tat das deutsche Volk diese Gabe als eine solche erkennen und sich zu eigen machen möge. In keinem deutschen Hause, das es als hohe Ehrenpflicht empfindet, die Geschichte unseres Volkes zu pflegen, und das mit Stolz das Bewußtsein in seinen Gliedern hegt, selbst ein Stück dieser Geschichte zu sein, wird in Zukunft diese deutsche Ausgabe der Werke des großen Königs fehlen dürfen; und den Söhnen und Töchtern unseres Volkes, die ins Leben hinaustreten, mögen deutsche Eltern dieses Werk als geistige Mitgift mitgeben, damit die Kinder unseres Volkes die Kräfte erkennen, die zu der heutigen staatlichen und wirtschaftlichen Größe Deutschlands geführt haben, und sich der heiligen Gewissenspflichten bewußt werden und bewußt bleiben, die daraus für ihr Leben und Handeln, für ihr eigenes Tun und für die Erziehung ihrer Kinder sich ergeben.

Philipp Zorn, Bonn.

Kölnische Zeitung, Köln, 4. Juni 1913.

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Die Schande, daß die literarischen Werke unseres größten Königs, der mit dem Degen und mit der Feder gleich glänzend Geschichte schrieb, ein ganzes Jahrhundert hindurch vergraben lagen und erst jetzt in deutscher Sprache seinen Preußen und allen Deutschen zugänglich werden, mag vergessen sein, weil es so glänzend auferstand. Die Herausgeber in treuer Arbeit langer Jahre, die Reichsdruckerei mit künstlerischem Beirat, haben die Werke auch äußerlich so herausgebracht, daß sie ihres Verfassers und unseres schönsten und Heiligsten Bibliotheksraums, der Bibliothek von Sanssouci, würdig sind. In den prächtigen Nachbildungen vieler Gemälde und Kupferstiche sehen aus den ehrwürdigen Blättern die Gestalten aller der Männer, die in Krieg und Frieden um den großen König waren, und Menzels Illustrationen, lückenlos und technisch glänzend hinzugefügt, machen das literarische Ereignis gleichzeitig zum künstlerischen.

Der Alte von Sanssouci, unser großer König, ersteht uns zur rechten Zeit, zur Stärkung der Herzen, zur nationalen Erquickung. Menzel zeichnete den schlanken, blanken preußischen Degen, der die Gänsekiele unter sich zerknickte; der, unter das Vorwort gesetzt, dem ganzen Werke voranstehen mußte. Friedrichs des Großen Werk ist heute ein nationaler Besitz. Und man beginnt, es als solchen zu würdigen.

Magdeburgische Zeitung,

Magdeburg, 28. Januar 1913.

Wir stehen nicht einen Augenblick an, zu behaupten, daß mit dieser deutschen Ausgabe der Werke Friedrichs dieser selbst in die Ehrenreihe unserer klassischen Schriftsteller eingerückt ist. Friedrich war bisher ein deutscher Klassiker in französischem Sprachgewande; nunmehr tritt er uns als solcher in unserer Muttersprache entgegen!

Die Übersetzung darf in jedem Betracht als eine außerordentlich gelungene angesprochen werden, und wer das französische Original nicht kennt, der wird beim Lesen kaum auf den Gedanken kommen, daß es sich in diesem Falle überhaupt um eine Übersetzung handle. Der Zauber der Darstellung selbst, die edle Einfachheit des Stils, die Erhabenheit der Auffassung von den menschlichen Dingen im allgemeinen, die Unbestechlichkeit in der Beurteilung der eigenen Handlungsweise wie der gegnerischen wirken unwiderstehlich auf den Leser, so daß er sich nur schwer dazu entschließen kann, die Lektüre abzubrechen.

Berliner Tageblatt,

Berlin, 30. November 1912.

So seltsam es im Grunde ist, daß die Werke Friedrichs des Großen bisher noch nicht gesammelt erschienen sind, so dankbar muß man dem Verlage Reimar Hobbing-Berlin sein, daß er sie nun in einer des großen Gegenstandes würdigen Ausgabe dem deutschen Schrifttum gibt. Sie werden in keinem Hause künftig fehlen dürfen, in dem der Sinn der Alten, wie der Jungen für die großen Zeiten deutscher und preußischer Geschichte lebendig erhalten wird. Es ist in der Tat sowohl eine literarische wie auch eine historische Ehrenpflicht, die mit der Herausgabe der Werke Friedrichs des Großen in deutscher Sprache erfüllt wird.

Kreuz-Zeitung,

Berlin, 10. Dezember 1912.

Was von Verlags wegen getan werden kann, um Friedrichs des Großen Werke zunächst in den Kreisen der Gebildeten einzubürgern, das ist in dieser Ausgabe des Verlages Reimar Hobbing geschehen. An der Übersetzung haben nur bewährte Schriftsteller mitgearbeitet, die verantwortliche Oberleitung liegt in den Händen des Historikers Volz. Musterhaft ist alles Äußerliche. Die im größten Oktavformat gehaltenen Bände sind in der Reichsdruckerei ganz prachtvoll gedruckt, die Einbände sind von gediegen vornehmer Arbeit. Als Hauptschmuck, mit dem diese Veröffentlichung Hunderten einen lang gehegten Wunsch erfüllt, bringt sie jene Illustrationen Adolf von Menzels, die der Künstler in den Jahren 1843 bis 1849 im Auftrage König Friedrich Wilhelms IV. geschaffen hat. . Das Urteil aller Kunstverständigen geht wohl einig dahin, daß noch niemals vom Zeichenstift eines Künstlers eine so dem Geiste des illustrierten Werkes verwandte Bilderfolge geschaffen worden ist, wie hier von Menzel..

Angesichts dieser Leistungen ist der Preis des Bandes wirklich außerordentlich gering, und da die Bände in vierteljährlichem Abstand voneinander erscheinen, ist hier in der Tat die Möglichkeit geschaffen, daß dieses Werk, das in jedem Sinne

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die Bezeichnung eines Prachtwertes verdient, Gemeingut der gebildeten Kreise unseres Voltes werden kann.

Karl Storck.

Der Türmer, Märzheft 1913.

Menzel, der Zeichner, sah die Welt mit friderizianischen Augen, wir sehen das friderizianische Zeitalter mit seinen Augen. Niemals wird die gottähnliche Kraft des Künstlers klarer als hier. Niemals auch wird dies Aufgehen eines illustrierenden Künstlers in seinen Gegenstand, diese wundervolle gegenseitige Abhängigkeit Menzels und des großen Friedrich gegenständlicher, offenkundiger, beglückender als beim Blättern in der neuen, schönen, zehnbändigen Ausgabe der Werke Friedrichs des Großen, die der Verlag von Reimar Hobbing in Berlin zur Feier des Regierungsjubiläums unseres Kaisers in deutscher Sprache veranstaltet hat. Denn diese Ausgabe, deren Bewertung in wissenschaftlicher Hinsicht hier bereits stattgefunden hat, ist nicht nur mit den Holzschnitten geschmückt, die Menzel im Auftrage Friedrich Wilhelms IV. für die Werke zeichnete, sondern Dr. Elfried Bock, der künstlerische Leiter dieser großen Ausgabe, hat an Stelle zeitgenössischer Porträts, wo es nur irgend anging, die Bleistiftzeichnungen Menzels gesetzt, die dieser als Studien zu größeren Werken entworfen hat. Sie verleihen den schönen Bänden unvergänglichen künstlerischen Reiz. Sie sind so prachtvoll wiedergegeben, daß sie den in dem kleinen, abgelegenen Saal im zweiten Stock der Nationalgalerie so oft und immer wieder bewunderten Originalen fast gleichkommen. Den persönlichen Hauch, diesen Schmelz des Lebendigen, der uns das ewige Leben der beiden großen Zwillingsbrüder versinnbildlicht, deren einen das Schicksal in der kronengeschmückten Wiege zum Leben erwachen ließ, deren anderen in erbärmlicher Proletarierstube, das geben erst die Bleistiftzeichnungen her. Sie schenken Wärme und Glut und machen die Augen trübe im Denken an hingegangenes schaffendes Leben und machen sie froh im Genuß des gnadenreich verbliebenen Erbteils. Sie locken immer wieder und wieder zum Blättern; ihr Glanz durchdringt die Buchhüllen, und im Vorüberschreiten am Bücherschrank, durch dessen Glasscheiben die braunen, goldverzierten Lederrücken mit der Krone fast königlich schimmern, wiegt sich die Seele gern und willig, auch ohne daß die Hand wunschgehorsam nach ihnen greift, in dem Bewußtsein, einen Teil Menzelscher Kunst, der besten deutschen Kunst, so nah und so schön zur Verfügung zu haben wie nie zuvor.

Ludwig Sternaux.

Berlin, 8. September 1913, Tägliche Rundschau.

Wenn je auf literarischem und kulturhistorischem Gebiete einem langgefühlten Bedürfnis abgeholfen, eine berechtigte Forderung der Zeit erfüllt wurde, so ist es mit der vom Verlage Reimar Hobbing (Berlin 1912) veranstalteten Herausgabe der Werke Friedrichs des Großen geschehen. Endlich also ist damit dem deutschen Volke die Möglichkeit erschlossen, die Geistesarbeit des größten preußischen Königs unmittelbar, in seiner Muttersprache sich zu eigen zu machen. Und dafür ist den Herausgebern, dem Verlage und nicht zuletzt allen denen, die durch Subskription das Zustandekommen des verdienstvollen Werks haben fördern helfen, der uneingeschränkte und aufrichtige Dank jedes guten Deutschen und Preußen gewiß.

Allgemeine Zeitung,

Königsberg i. Pr., 27. Mai 1913.

Auf ein besonderes Verdienst an der Ermöglichung der Herausgabe des Werkes haben neben dem Verlag Hobbing, außer einer Anzahl deutscher Bundesfürsten und den Vertretern der drei freien Hansestädte, alle diejenigen deutschen Männer Anspruch, die sich an die Spitze eines Aufrufs stellten, der die Teilnahme des deutschen Volkes für die Werke des großen Königs wachrief, und welchem sich mehrere Tausende von national gesinnten Männern in getreuer Gefolgschaft anschlossen und sich so durch Subskription an der Herausgabe beteiligten.

Diese so geschaffene Herausgeberliste wird als Supplementband jedem subskribierten Werke gratis beigegeben, so daß in späteren Jahren, wenn diese durch das gemeinsame Zusammenwirken eines großen Teiles der geistigen Elite unseres Vaterlandes geschaffene Erstauflage längst vergriffen ist, die Enkel noch ersehen können, wer 1912 mitgeholfen hat, die Werte unseres großen Königs Friedrich zum ersten Male in würdiger Form herauszubringen. Durch die Beifügung dieser Herausgeberliste bekommt das Werk für jede beteiligte Familie gewissermaßen als Familienkleinod einen unschätzbaren Individualitätswert, neben dem hohen Sammelwert, den diese Erstauflage vielleicht schon nach einem Jahrzehnt haben wird.

Neuer Görlitzer Anzeiger,

Görlitz, 18. Februar 1913.

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