10. Kapitel
Feldzüge in Italien, in Flandern, am Rhein und endlich der Feldzug des Königs.
Der Feldzug in Italien begann im Monat April mit dem Übergang über den Tanaro und der Einnahme von Nizza und Villafranca. Über die weiteren Operationen konnten die französischen und spanischen Generale sich nicht einigen. Prinz Conti behauptete, die Wege, die von Nizza nach Piemont führten, seien unpassierbar und man müsse andre Straßen aufsuchen, um in das Land einzudringen. In dieser Absicht zieht er über den Col di Tenda, greift die savoyischen Truppen bei Montalban an, bewältigt ihre Verschanzungen so gut wie die Hindernisse der Natur, stürmt Castel Delfino und dringt in Piemont ein. Man muß gestehen, daß der Anfang dieses Feldzugs so glänzend ist, wie nur einer in diesem Kriege. Prinz Conti rückt vor; er belagert Cuneo. Um die Stadt zu entsetzen, zieht der König von Sardinien ihm entgegen. Conti schlägt ihn, aber die angeschwollenen Gewässer, der tapfere Widerstand der Belagerten und der Mangel an Lebensmitteln zwingen ihn zur Aufhebung der Belagerung und zum Rückzug nach Savoyen, nachdem er zuvor die Festungswerke von Demonte in die Luft gesprengt hat. Der Feldzug machte mehr dem Talent des Prinzen Ehre, als daß er Frankreich nutzte.
Fürst Lobkowitz, der im vollen Anzuge war, um den König von Neapel anzugreifen, wird durch die Erfolge des Prinzen Conti stutzig, wirft die Flinte ins Korn und zieht sich nach Monte Rotondo, von da nach Florenz zurück. Aber stets sind der In-