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20. Vorläufige Disposition für Feldmarschall Keith, falls der Feind das Lager des Königs angreift1
(30. Juni 1758)

Sobald der Feldmarschall vom König Nachricht über den Vormarsch der Österreicher erhält, schickt er Generalleutnant Retzow mit 7 Bataillonen, das Regiment Württemberg-Dragoner, die Obersten Moller und Dieskau mit den Kanonieren und womöglich 6 Zwölfpfündern über Olschan zur Armee. Damit die Kanoniere schneller anlangen, sind sie beritten zu machen. Die beiden Artillerieobersten erhalten die beifolgende Disposition2, die der Feldmarschall ihnen im voraus einhändigt, damit sie vorbereitet sind.

Der König schickt seine gesamte große Bagage zur Armee des Feldmarschalls. Der wird sie dort aufstellen, wo es ihm am passendsten dünkt.

Am Tage der Schlacht läßt der Feldmarschall alle Truppen seiner Armee bei Morgengrauen unter Gewehr treten, damit sie bereit sind, Ausfälle aus der Festung3 zurückzuweisen oder ihre Verschanzungen zu verteidigen. Denn aus Mangel an Truppen kann der König während der Schlacht die Belagerungsarmee nicht decken, und wahrscheinlich wird Laudon, Jahnus oder Buccow etwas unternehmen, entweder auf diesem oder auf dem andern Marchufer.

Sobald die Schlacht gewonnen ist, wird der König nicht nur den Feldmarschall davon benachrichtigen, sondern auch Truppen und Kanoniere wieder zur Belagerung senden, und der Feldmarschall wird die Bagage der Armee an den zu bezeichnenden Ort schicken, nebst allen leeren Wagen und Wundärzten, die er auftreiben kann, um die Verwundeten zu verbinden und nach Horka zu schaffen, desgleichen unsre Brotwagen, damit uns nichts in der Verfolgung des Feindes aufhält.


1 Keith führte den Befehl über das Belagerungskorps vor Olmütz, während der König zur Deckung der Belagerung im Lager bei Proßnitz, südwestlich von Olmütz, stand, wo eine zweite Straße aus Böhmen mit der von Brünn kommenden zusammenlief. Vgl.S. 130.

2 Vgl. S. 235 f.

3 Olmütz.