<158> den Bergen dort sein Lager aufschlagen würde. Da man ihm jedoch das Gelände überlassen wollte, so hatte man nur leichte Detachements dort hingestellt, die bereit waren, sich beim ersten Zeichen zurückzuziehen.
Diesmal traf alles ein, wie man es vorausgesehen hatte. Am 16. August trat Feldmarschall Daun in verschiedenen Kolonnen in die Ebene heraus. Seine Avantgarde plänkelte mit dem Detachement bei Langenbielau, das sich in guter Ordnung auf die Hauptarmee zurückzog. Daun bezog mit 40 Bataillonen und 40 Schwadronen ein Lager vom Hutberg bis nach Heidersdorf. Zugleich besetzte Beck den Kleutschberg mit 12 Bataillonen und 20 Schwadronen. Um diese Armee zusammenzubringen, hatten die Kaiserlichen ihre Stellungen in den Bergen sehr schwächen müssen. Die Preußen liefen also keine Gefahr, wenn sie es ebenso machten. Infolgedessen zog der König die Brigaden Ramin und Saldern an sich, sodaß seine Armee einschließlich des Herzogs von Bevern 28 Bataillone und 80 Schwadronen betrug. Doch erfordert die Wahrheit, hinzuzufügen, daß die beiden Brigaden erst am Abend nach Beendigung des Treffens anlangten.
Der König hatte seine Dispositionen zur gegenseitigen Verteidigung der beiden Lager im voraus getroffen und mit dem Herzog von Bevern verabredet, einander zu unterstützen. Die Wege waren verbreitert, andere angelegt worden. Dem Plane zufolge sollte sich das zuerst angegriffene Korps auf Verteidigung seines Lagers beschränken, während das andere ihm zu Hilfe eilen und offensiv vorgehen sollte. Dazu war das Gelände wie geschaffen. Denn wurde das Korps in Peterswaldau angegriffen, so fiel natürlich der Herzog von Bevern dem Feind in die rechte Flanke und in den Rücken. Erfolgte aber der Angriff auf Peilau, so konnte der König den linken Flügel der Österreicher umfassen. Gegen Mittag wurde es klar, daß Daun den Herzog von Bevern angreifen wollte. Alle seine Kräfte rückten nach rechts gegenüber dem Lager von Peilau, wogegen er bei einem Angriff auf die Stellung bei Peterswaldau seinen linken Flügel hätte verstärken und sich nach den Gebirgspässen ausdehnen müssen. Aber dort stand gar keine Infanterie. Am rechten Flügel der Preußen zeigten sich nur einige Husarenschwadronen, die keinerlei Beachtung verdienten.
Der König war sicher, daß es noch am selben Tage oder in der folgenden Nacht zum Gefecht kommen würde. Die Infanterie blieb unter Gewehr, die Kavalleriepferde gezäumt und gesattelt und die leichte Artillerie neben der Reiterei. Er selbst ritt zur Rekognoszierung nach den Vorposten. Kaum war er da, so sah er beim Herzog von Bevern die Zelte abbrechen und hörte Kanonendonner. Der König schickte Oberstleutnant Owstien1, der mit 500 Husaren gerade bei der Hand war, sofort zum Korps bei Peilau, und der Prinz von Württemberg setzte sich an die Spitze von 5 Kavallerieregimentern mit der leichten Artilleriebrigade. Möllendorff erhielt
1 Karl Christoph von Owstien, Kommandeur des Husarenregiments Werner.