<181> der großen Pläne Ferdinands II. bei Beginn des Dreißigjährigen Krieges, der verschiedenen Teilungspläne vor dem Spanischen Erbfolgekrieg und vor diesem letzten Kriege. Alle jene großen Unternehmungen führten fast zum Gegenteil dessen, was ihre Urheber gewollt hatten. Denn alle menschlichen Dinge sind wandelbar, und wir selbst, unsere Pläne und die Ereignisse sind ewigem Wechsel unterworfen. Als die kriegführenden Mächte den Kampfplatz verlassen hatten, auf dem sie mit soviel Haß und Erbitterung gefochten hatten, begannen sie ihre Wunden zu spüren und fühlten das Bedürfnis nach Heilung. Alle litten, obwohl an verschiedenen Übeln. Wir wollen sie hier gleichsam Revue passieren lassen, um ein genaues Bild ihrer Verluste und ihrer jetzigen Lage zu gewinnen.
Preußen berechnete, daß der Krieg ihm 180 000 Mann hingerafft hatte. Seine Heere hatten in 16 Feldschlachten gefochten. Außerdem hatten die Feinde drei preußische Korps fast völlig vernichtet: erstens den Transport nach Olmütz1, zweitens das Fincksche Korps bei Maxen und drittens das Fouquésche bei Landeshut2. Zudem ging noch eine Besatzung von Breslau3, zwei von Schweidnitz4, eine von Torgau und Wittenberg5 bei der Einnahme dieser Städte verloren. In der Provinz Preußen
1 Vgl. Bd. III, S. 131 f.
2 Vgl. S. 24 f. und 39 f
3 Vgl. Bd. III, S. 104.
4 Vgl. S. 102 und Bd. III, S. 102 f.
5 Vgl. S. 63.