<97> zu durchkreuzen war unmöglich. Einiges mußte jedenfalls dem Zufall überlassen bleiben.
Um die Stellung der preußischen Armee zu sichern, ließ der König sein Lager in der Front, auf beiden Seiten und im Rücken verschanzen. So wurde das Lager zu einer Art von Festung, als deren Zitadelle der Würbenberg gelten konnte. Von dort bis nach Bunzelwitz war das Lager durch einen Sumpf gedeckt. Die Spitzen der Dörfer Bunzelwitz und Jauernick wurden befestigt und mit starken Batterien besetzt, deren Kreuzfeuer die Front gegen jeden Laudonschen Angriff verteidigen konnte. Die Österreicher wären also zur Einnahme der beiden Dörfer genötigt gewesen, bevor sie überhaupt an die Armee herankonnten. Etwas weiter rückwärts zwischen den beiden Orten stand die Front der Infanterie, durch große, stark mit Artillerie besetzte Schanzen gedeckt. Zwischendurch waren Öffnungen gelassen, aus denen die Kavallerie im Bedarfsfalle vorbrechen konnte. Jenseits von Jauernick, hinter dem Nonnenbusch, wurden vier Hügel befestigt. Sie beherrschten das Gelände, und vor ihnen floß ein morastiger, unüberschreitbarer Bach1. Schon mit Kleingewehrfeuer konnte man den Feind dort am Brückenschlagen hindern. Weiter rechts durchschnitt ein großer Verhau den Nonnenbusch. Er wurde von Jägern und Freibataillonen verteidigt. Der erwähnte morastige Bach zog sich in einem Bogen hinter dem Wald entlang und um den Fuß der von der Armee besetzten Hügel. Am äußersten Ende des rechten Flügels begann die Flanke. Sie lief parallel mit dem Striegauer Wasser und endigte bei einem Gehölz, das der von Peterwitz kommende Hohlweg deckte. In diesem Gehölz, das im Rücken der Armee lag, ließ der König eine maskierte Batterie errichten.
1 Die Polsnitz, die in das Striegauer Wasser fließt.