<78>bataillone, 63 Schwadronen Kürassiere, 70 Schwadronen Dragoner, 100 Schwadronen Husaren nebst der Feldartillerie, die 9 600 Kanoniere und Bombardiere zählte, ungerechnet 1 200 Festungsartilleristen und 36 Garnisonbataillone. Nach diesem Be-stände, zu dem noch 22 Freibataillone kamen, wurde der Überschlag der Mobilmachungskosten gemacht. Auf die Provinzen wurde die Lieferung von 23 000 Troßknechten für die Truppen wie für die Artillerie und das Proviantwesen verteilt. Vom Ankauf und der Gestellung von 60 000 Pferden war schon die Rede. Die Gesamtkosten wur-den auf 4 Millionen 246 000 Taler berechnet. Diese Summe wurde in den sogenannten kleinen Staatsschatz gelegt, der lediglich zu diesem Zwecke bestimmt war.
Auf gleicher Grundlage wurden die außerordentlichen Ausgaben für die Armee während eines Kriegsjahres berechnet. Um nicht fehlzugehen, nahm man zur Richtschnur den kostspieligsten Feldzug des verflossenen Krieges, in dem die verlustreichsten Schlachten stattgefunden hatten, nämlich den des Jahres 1757. Dabei ergab sich die Summe von II Millionen 200 000 Talern. Bei derartigen Berechnungen ist es besser, zu hoch als zu niedrig zu greifen; denn hat man zu viel, so schadet das nichts; hat man aber zu wenig Geld, so setzt man viel aufs Spiel.
Diese so nützlichen und notwendigen Berechnungen fußen auf langer Erfahrung. Die entsprechenden Summen für die Mobilmachung sind im kleinen Staatsschatz niedergelegt, die für die Bestreitung eines Kriegsjahres in dem großen Staatsschatz. Tritt dann mit der Zeit der Fall ein, daß nicht alle Kräfte des Staates in Anspruch genommen zu werden brauchen, so ist es kinderleicht, die Ausgaben nach der Truppenzahl zu berechnen, die man in Tätigkeit setzen will. Könnte andrerseits die Armee noch einmal vermehrt werden, so weiß man, was im Kriege eine Schwadron, ein Bataillon nebsi der dazugehörigen Artillerie kostet, und durch ein einfaches Rechen-exempel kann man diese Summe zu dem hinzuaddieren, was nach dem bereits gemachten Überschlag unbedingt notwendig ist, nicht für einen gewöhnlichen Feldzug, sondern für den allerkostspieligsten.
Durch genaue Angaben über die Art der Reorganisation der Armee und alle dazu benutzten Mittel, alle Einzelheiten, auf die eingegangen werden mußte, glauben wir mit unserer Darstellung auch der Nachwelt von Nutzen gewesen zu sein. Das halbe Menschenleben vergeht mit dem Wiedergutmachen der erlittenen Schicksalsschläge. Käme im Laufe der Zeit die Regierung einmal in eine ähnliche Lage, so darf man annehmen, daß es ihr sehr erwünscht wäre, zusehen, wie sich ihre Vorgänger dabei benommen haben. Das gibt ihr ein Bild, was sie zu tun hat, und sie kennt die Einzelheiten, auf die man unbedingt eingehen muß, um eine zusammengeschmolzene und zerrüttete Armee wieder hochzubringen und sie in einen Zustand zu versetzen, kraft dessen die Monarchie auf Erhaltung ihres Ruhmes und ihres Daseins hoffen kann.
Das Gesagte genügt für die Vergangenheit. Nur etwas ist noch hinzuzufügen: es betrifft den Plan des Königs zur Verteidigung von Ost- und Westpreußen. Vor