<175> rasch, während Ihr ihm nur in Ordnung und somit nur langsam folgen könnt. Dadurch gewinnt er Zeit, irgend ein Defilee zu besetzen, um seinen Rückzug zu decken. Wirft er sich in Gebirgspässe, so hütet Euch, ihm auf dem Fuße zu folgen; denn man darf sich nie in Defileen wagen, ohne Herr der beiderseitigen Höhen zu sein. Sonst läuft man Gefahr, in irgend einem Talgrunde von dem Feinde, der die Höhen besetzt hat, völlig geschlagen zu werden.
33. Kapitel Der rechte Gebrauch der Kürassiere und Dragoner
Ich habe öfters mit Sorge und Verdruß bemerkt, daß unsre Infanteriegenerale sich sehr wenig um den Kavalleriedienst kümmern. Haben sie dann Kavallerie unter sich, so verlangen sie von ihr bisweilen Unausführbares, brauchen sie aber oft nicht zu dem, wozu sie berufen ist. Das veranlaßt mich, ihnen hier einen deutlichen Begriff von der Kavallerie zu geben, damit sie die Grundsätze und den Geist dieser Waffe kennen und künftig wissen, wie man sie verwenden muß.
Ebenen sind das rechte Feld für die Kavallerie. Alle ihre Bewegungen sollen rasch, ihre Ausführung schnell und ihre Attacken im Augenblick entscheidend sein. Darum muß die Kavallerie in flachem Lande den Hauptteil der Avant- und Arrieregarde bilden. In ebenem Gelände muß sie die Kette der Lagerwachen bilden, die von einer Kette von Husaren gedeckt wird. Man sucht die Wachen in Mulden oder hinter kleinen Gehölzen zu verbergen, damit der Feind weder ihre Stärke zählen noch sie durch einen Handstreich aufheben kann.
Ihr dürft die Kavallerie aber nie in morastigem Gelände verwenden; denn dort käme sie nicht weiter und bliebe im Sumpfe stecken. Ebensowenig in großen Wäl-