<194> kommandierten Truppen dorthin abrücken. Die übrige Armee bezieht treffenweise enggelegte Kantonnementsquartiere, und in dem Maße, wie der Feind sich zurückzieht, tut man ein gleiches. Man breitet die Truppen im Laufe des Rückmarsches immer mehr aus und legt sie zu ihrer Bequemlichkeit in mehrere Dörfer, bis sie ihre Winterquartiere erreicht haben, wo sie weit auseinandergezogen werden.
Es gibt noch eine andre Art, Winterquartiere zu beziehen. Man weist nämlich den Truppen das Zentrum ihrer Quartiere als Versammlungsort an, sodaß alle, die an den äußersten Punkten gestanden haben, gleichzeitig an dem Orte zusammentreffen, an dem man die Armee formieren will1. Bei solchenDispositionen muß jedem Regiment vor dem Abrücken in die Winterquartiere der Weg vorgeschrieben werden, auf dem es in kürzester Frist zu seiner Brigade und die Brigade zur Armee stoßen kann.
15. Wintermärsche und Winterquartiere
Solche Unternehmungen müssen mit großer Vorsicht ausgeführt werden, oder man läuft Gefahr, seine Armee fast ohne Schwertschlag zugrunde zu richten. Winterfeldzüge führt man entweder, um sich in den Besitz eines Landes zu setzen, in dem der Feind nicht viele Truppen hat, oder um über seine Quartiere herzufallen. Von der ersten Art waren unsre Feldzüge von 1740 und 1741 in Schlesien und Mähren.
Nach Schlesien marschierten wir in zwei Kolonnen, die eine längs der Berge, die andre an der Oder entlang, um das Land vom Feinde zu säubern und die Festungen einzuschließen oder womöglich zu erobern. Das geschah auch, nachdem der Marsch der beiden Kolonnen so geregelt war, daß beide stets auf gleicher Höhe marschierten
1 Zur Abwehr feindlicher Angriffe (vgl. S. 256).