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13. Kapitel Kriegslisten

Im Kriege bedient man sich abwechselnd der Löwen- und der Fuchshaut. Oft gelingt die List, wo die Gewalt scheitern würde. Man muß also durchaus beide in Anwendung bringen. Der Gewalt kann man oft mit Gewalt begegnen, aber der List muß oft auch die Gewalt weichen. Sie ist eine Sehne mehr auf dem Bogen.

Unendlich ist die Zahl der Kriegslisten, und ich gedenke nicht, sie hier alle anzuführen. Der Zweck ist aber stets der gleiche: den Feind zu falschen Schritten zu verleiten, die man von ihm getan sehen möchte. Die List dient also dazu, die eigenen Absichten zu verhüllen und dem Feinde ganz andre vorzuspiegeln. Sind die Truppen im Begriff, sich zusammenzuziehen, so läßt man sie bisweilen Gegenmärsche machen, um den Feind zu beunruhigen und ihm den Ott zu verbergen, wo man seine Truppen wirklich versammeln und gleich darauf durchbrechen will. In einem Lande, wo Festungen vorhanden sind, lagert man an einem Otte, der zwei oder drei Plätze gleichzeitig bedroht. Wirft der Feind in alle zugleich Truppen, so schwächt er sich. Diesen Augenblick benutzt man, um über ihn herzufallen. Wirft er sich aber nach einer Seite, so wendet man sich nach der andern, wohin er keine Hilfe gesandt hat, und belagert den Platz. Wollt Ihr Euch eines wichtigen Paffes bemächtigen oder über einen Fluß gehen, so entfernt Ihr Euch von dem Otte, den Ihr passieren wollt, und lockt den Feind nach Eurer Seite. Habt Ihr dann alles im voraus disponiert