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Zweiter Gesang
Ausbruch des Krieges, Lagerkunst, Schlachtordnungen, Stellungen, Märsche.

Wenn sich die Zwietracht, Unheil auszusäen,
Von ihren Ketten reißt am Höllenstrand,
Wenn aufgeschreckt sich ihre Schlangen blähen
Und sie die Fackel schwingt in ihrer Hand,
Daß Funken auf der Fürsten Dächer fallen,
Dann stammt ihr Hader fürchterlich empor.
Neid, Dünkel, Haß, sie finden fiugs ein Ohr,
Und Maß und Eintracht fiiehn aus ihren Hallen.
Vor ihren Augen lockend sieht die Rache;
Zum Kriege spitzt sich die geringste Sache.

Durch das Gelingen schwillt des Scheusals Mut:
Noch trunken, lechzt es schon nach frischem Blut.
Die Kriegesfurien lockt sein schriller Schrei;
Der Menschheit Plagen eilen fiugs herbei.
Mars öffnet rings im Land sein Arsenal;
Von Feuerschlünden starrt der Wall der Festen.
Auf schwerem Amboß ächzt der grause Stahl,
Und Pech und Schwefeldunst die Luft verpesten.
Der sanfte Bürger sieht die großen Städte,
Wo er des Friedens Künste froh genoß,
Erfüllt mit Kriegern, Waffen, Heerestroß,
Und durch die Lüfte schmettert die Trompete.
Man harrt nur, daß der Frühling wiederkehre.

Die Wonnezeit der friedlichen Cythere,
Die alle Welt mit Liebesdrang erfüllt,
Birgt nun für kühne Herzen nur Gefahr,
Die Ruhmesdurst noch ihrem Blick verhüllt.
Schon taut der Schnee und linder wird das Jahr.
Vom Bergeshang die Silberbäche fließen
Und schlängeln sich durch die geblümte Au.
Die jungen Gräser auf den Triften sprießen;