<396>Wollt Ihr das falsche Schlachtenglück erproben,
So schlagt das Lager auf im blachen Feld,
Wo sich kein Hemmnis Euch entgegenstellt,
Doch habt ein Korps zur Wache vorgeschoben.
Sorgt, daß ein Wald, ein Fluß Euch nahe liegt;
Deckt mit dem Lager Städte, die Euch nähren.
Zwei Treffen tief, so sieht in den Gewehren,
Klug dem Gelände angeschmiegt;
Das Fußvolk in der Mitte; an die Flügel
Stellt die Dragoner; sie sind rasch im Bügel.
Der Leib des Heeres ist die Infantrie;
Die Reiter sind die Arme: haltet sie
Zu beiden Seiten zwanglos ausgebreitet.
Der Art gemäß, wie jede Waffe streitet,
Stellt sie in günstigem Gelände auf.
Ein widriges Gefild die Kräfte bindet.
Blachfeld erheischt der Reiter schneller Lauf;
Die Erde unter ihren Hufen schwindet,
Und Wolken Staubes folgen ihrer Spur.
Doch ins Gebirge paßt ihr Stürmen schlecht.
Das Fußvolk nur wird jedem Ort gerecht,
Berg, Engweg, Hügel, Wald und Wiesenflur.
Mit kühnem Schritt durchmißt es ebnes Land,
Erklimmt den Bergeshang, der Schanzen Wall,
Stürmt und verteidigt, nutzbar überall,
Die festen Höhn, um die der Kampf entbrannt.
Wie wenn im Lenz die Wetterwolken grollen
Und plötzlich sich ihr dunkler Schoß entlädt,
Die Blitze zucken und die Donner rollen
Und Hagelschlag die Saaten niedermäht,
So schlägt der Wettersturm aus Euren Reihn
Verheerend in des Feindes Scharen ein.
Seid Ihr mit Schlacht und Stürmen wohl vertraut,
So lehnt Ihr klug des Heeres Flanken an.
Ein Wald, ein Fluß, ein Sumpf, ein Dorf, es kann
Dem Damme gleich, woran die Flut sich staut,
Dem Ansturm gegen Eure Stellung wehren;
Der Feind wird stutzen und die Schranke ehren.