<413>Nicht Mann an Mann besetzt, ist wirkungslos.
Der Feind muß sehen: Deine Zahl ist groß,
Und auch Reserven mußt Du reichlich haben.
Damit der Feind Dir nicht das Werk verleide,
Schaff Vorrat an von Kost und von Getreide;
Dann spotte sein: Du bist der Sorgen quitt!
Erspäh des Platzes Mängel, seine Stärke;
Den Angriff richte auf die schwächsten Werke;
Bau Dein Depot; dann weiter Schritt für Schritt.
Den Zirkel und die Richtschnur in der Hand,
Nah Dich im Zickzackweg den hohen Wällen
Und zieh um ihren Fuß die Parallelen;
Bau kugelsicher der Geschütze Stand.
Nun schleudern ihre Blitze die Kanonen;
Bollwerk auf Bollwerk sinkt; auf ihren Kronen
Verstummt die Antwort auf den Eisengruß.
Der Feind von dem gedeckten Weg entweicht,
Wie Dein Geschoß in seine Flanke streicht;
Du fassest auf dem Gegenwalle Fuß.
Doch unter Dir schläft tückisch ein Vulkan.
Hier mußt Du klug der Sonde Dich bedienen:
Such und zerstöre die versteckten Minen;
Mit tollem Wagemut ist nichts getan.
Eile mit Weile! Schone Deine Streiter;
Laß den Mineur sich wühlen in den Schacht.
Ist drunten erst dem Krieg ein End' gemacht,
Dringst Du gesichert mit der Sappe weiter
Bis zum Glacis auf wohlgebahntem Pfade.
Doch stürme dicht erst vor der Palisade
Mit den Kolonnen aus der Deckung vor.
Gar mancher Ruf und Ehre schon verlor
Auf diesem falschen, blutgedüngten Grund.
Nun bist Du seiner Herr! In dichtem Rund
Sind hurtig die Geschütze aufgestellt,
Die Schuß um Schuß das Mauerwerk zerstören,
Und unterwühlt von emsigen Mineuren
Der hohe Wall in sich zusammenfällt.
Quer durch den Graben bahnen sie die Gasse: