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Um Östreichs Banner auf den Wall zu pflanzen.
Unselig Volk, das einem Trugbild traut!
Dir droht Verrat! Der Friede flieht; es naht
Der Tod, der grause Tod im nächtigen Dunkel.
Siehst Du in Mörderhand das Schwertgesunkel
Und Gier und Wut, bereit zur Freveltat?
Die Erde bebt; des Himmels Zorn erfüllt
Die Luft mit Blitzen, und der Donner brüllt.
Umsonst! Nichts schreckt den grimmen Würger,
Schon wälzen sich die zügellosen Horden
Rings durch die Stadt mit Plündern, Rauben, Morden;
Die Mauern rauchen von dem Blut der Bürger.

Befriedigt von dem Werk, mit kalter Ruh
Sieht Tilly diesen Freveltaten zu,
Spornt selber an, und auch den sanftren Sinn
Reißt solches Vorbild zum Verbrechen hin.
Nicht Häuser schonen sie, nicht heilige Stätten.
Wer widersteht, wer flieht, nichts kann ihn retten
Vor ihrem Grimm: sie kennen kein Erbarmen!
Es stirbt der Säugling in der Mutter Armen
Und sie mit ihm. Den Knaben trifft das Schwert
Mitsamt dem Vater, der den Mördern wehrt.
Nur Gräul und Frevel sieht man allerwärts;
Klein Flehn erweicht der Ungeheuer Herz.
Sie schlachten eine todesbleiche Schar
Hilfloser Greise ruchlos am Altar.
Man sagt, um sichrer Schande zu entgehn,
Daß Jungfraun vor den Lüsten der Verruchten
Den Tod im bluterfüllten Elbstrom suchten.


Doch welchen neuen Schrecken muß ich sehn?
Wo eilt Ihr hin, von welchem Wahn berückt,
Der Euch die Fackel in die Hände drückt?
Dämonen seid Ihr, Helden nimmermehr!
Rot von den Dächern schon die Flamme loht.
Unselige Stadt, der Trojas Schicksal droht!
Rasch wächst der Brand; schon wogt ein Feuermeer,
Und aus dem Flammenschoß dringt das Gewimmer
Der Opfer, hingerafft von Schwert und Glut.