<418>Die Wälder sind besetzt, die großen Straßen
Und Pässe; hurtige Dragoner und Husaren
Erspähn den Feind und warnen vor Gefahren
Und stören ihn und geben keine Rast.
Sein kleinster Schritt wird von den raschen Reitern
Dir hinterbracht, und seine Pläne scheitern
An ihrer Hut, kaum daß er sie gefaßt.
Hast Du der Vorsicht Rat Dich nun gefügt
Und bis ins kleinste Deiner Pflicht genügt,
Gleich siehst Du eine neue Dir erstehn.
Schenkt auch Orions kalter Stern dem Heer
Ein Weilchen Frieden, Du darfst nimmermehr
In dieser kurzen Spanne müßig gehn!
Wenig vollbringt, wer einzig vor Gefahren
Sein Heer beschirmt und Zucht und Ordnung schafft.
Ergänzen mußt Du Deine Heldenscharen,
Die Dir der Schlachtentod dahingerafft.
Der Sieg war teuer; der Gefallnen Ruhm
Heischt Erben, ihnen gleich an Heldentum.
In neuen Truppen suche drum Dein Heil:
Dem Fische gleich, der nach dem Köder drängt
Und bald am schnöden Angelhaken hängt,
Ist um gelingen Sold der Arme feil.
Den Landmann lockt von seinem kargen Feld
Das klingende Metall; er ficht für Geld,
Weiß nicht, ob Deine Sache gut, ob schlecht;
Doch an die Fahne fesselt ihn mit Macht
Die sirenge Zucht; sein Mannesmut erwacht
Und zum Soldaten wird ein blöder Knecht.
Des Heeres Zahl entscheidet oft die Schlacht;
Vor Deiner Stärke packt den Feind ein Zagen.
Auf Rosse, stark und feurig, sei bedacht,
Die willig ihre schwere Bürde tragen:
An Jahren jung soll Roß und Reiter sein.
Sorgfältig sammle Ceres' Gaben ein:
Der Sieg ist fruchtlos, wenn Dir Mangel droht1.
1 Vgl. S. 15. 202. 373.