Dein Heer, ein treues Volk, verlangt nach Brot:
Du gibst es täglich einer Krankheit preis,
Die keines Arztes Kunst zu heilen weiß;
Durch Überfluß nur wird's von ihr befreit.
Versäumst Du diese Pflicht, so schleicht ins Lager
Aus ihrer Höhle öder Einsamkeit
Ein Ungeheuer, bleich und hager:
Der Hunger mit dem schrecklichen Geleit
Von Seuchen, Schwäche, Furcht und bittrer Not,
Verzweiflung, Aufruhr und gewissem Tod.
In diesem Lager, das von Leichen starrt,
Hältst Du allein dem Feinde Widerpart?
Drum beug dem Unheil vor! Versorg Dein Heer
Mit Nahrung vor des Lenzes Wiederkehr,
So wirst Du jetzt schon, in des Winters Schoß,
Besiegeln Deiner künftigen Schlachten Los.
Indes der Feldherr, sorgend für das Ganze,
Zum neuen Feldzug rüstet im Quartier,
Lohnt stilles Glück den tapfren Offizier
Und eint die Myrte mit dem Lorbeerkranze.
Die treue Gattin, deren liebend Herz
Sich oft nach ihm gesehnt in bangen Stunden,
Vergißt in seinem Arm der Trennung Schmerz.
O holde Zeit, da Sorg' und Not entschwunden!
O Wiedersehn, entrückt dem Waffenklang!
Er stillt die Tränen, lindert ihren Harm;
Sie windet ihm die Waffen aus dem Arm
Und hört mit Stolz, wie er den Feind bezwang.
O süßes Glück, wenn sie das Herze rührt,
Das unverzagt im Schlachtengraus geblieben,
Wenn sie den Mund küßt, der den Mut geschürt,
Der Tod entfesselt und zum Sieg getrieben!
Indes das Haupt des Helden frohgemut
Am Busen der geliebten Gattin ruht,
Umspielen ihn, die ihrem Bund entsprungen.
Begeistert küßt des Vaters Hand der Sohn,
Voll Ungeduld, den gleichen Heldenlohn
Zu ernten, den der Tapfre sich errungen.