<89> vom Feinde entfernt, so kann man sie weiter vorschieben und stärker machen. Steht aber der Feind mit seinen Hauptkräften in der Nähe, so darf man sie nicht zu weit fortschicken. Sie müssen sich stets hinter Defileen oder auf engem Gelände aufstellen, damit sie Zeit haben, sich zurückzuziehen, oder, falls sie zum Kampfe gezwungen werden, wenigstens nicht von der Überzahl erdrückt werden. Sind aber die leichten Truppen beider Armeen annähernd gleich stark und die Einwohner des Landes nicht ganz gegen Euch, so müssen die Detachements ihre Defensive durch umsichtig ausgeführte Unternehmungen gegen die Detachements und die Lebensmittel des Feindes verschleiern. Kurz, wenn man sich zu eng zusammenhält, so faßt der Feind seine Pläne gegen Euch ohne Sorge. Schmiedet man dagegen selbst Pläne gegen ihn, so muß er Vorsichtsmaßregeln gegen Eure Unternehmungen ergreifen, und das wirft ihn in die Defensive.
5. Verpflegung und nötige Vorsichtsmaßregeln
Eine Armee ist eine Masse von Menschen, die täglich ernährt werden will. Ihre Verpflegung besieht aus gutem Brot, gutem Fleisch, Gemüsen, die man im Umkreis des Lagers findet, Branntwein und, wenn möglich, Bier. Es genügt nicht, alle diese Lebensmittel bei der Armee reichlich zu haben, sie müssen auch wohlfeil sein. Zur Deckung seiner Bedürfnisse legt man Magazine an der Grenze an, bei der man seine Operationen beginnen will. Bietet sich ein Fluß zur Beförderung, so verlädt man Vorräte für mehrere Monate darauf, je nachdem man ihrer zu bedürfen glaubt. Ist kein Fluß vorhanden, so führt man Mehl für ein bis zwei Monate auf Wagen mit, errichtet ein Hauptdepot an einem Orte, den man mit Erdwerten, Palisaden usw. befestigt, und legt eine starke Besatzung hinein, die dann die Bedeckung für die täglichen Proviantzüge nach dem Lager stellt. Wir besitzen Handmühlen, die wir benutzen können, um uns auf längere Zeit zu verproviantieren.