<129> 900 000 Taler in barem Gelde, sondern auch noch viele Vorräte, Wehrgehänge, Waffen, Zelte usw. fertig in den Zeughäusern zu haben. Davon werde ich im Abschnitt über das Heerwesen sprechen.
Die Domänenkasse zahlt jährlich 1700 000 Taler an die Kriegskasse, die ohne dies die Truppen nicht bezahlen könnte. Sie bestreitet die Iahrgehälter, die Besoldung für die Gerichte und liefert einiges Geld an den Herrscher. Nach Bezahlung aller Kosten und Bestreitung aller Ausgaben bleibt von den Domänen ein Überschuß von 1 300 000 Talern nebst einer Million von der Münze, also im ganzen 2 300 000 Taler, um die der Staatsschatz jährlich vermehrt wird. Er ist für den Fall eines Unglücks, eines Krieges oder einer öffentlichen Not bestimmt.
Der Wert unserer Einrichtungen besieht darin, daß die Kassen niemals vermengt werden. Infolgedessen leben wir nicht auf Vorschuß, sondern legen jedes Jahr zurück. Unsere Zahlungen werden nicht auf Grund liederlicher Rechnungen oder mit Papier, sondern in guter Münze geleistet, und wir ändern im Laufe des Jahres nichts an der Ordnung des zu Beginn des Rechnungsjahres festgestellten Voranschlages.
Meine Einnahmen
Da das Gehalt, das ich vom Staate beziehe1, für die militärischen Ausgaben, wie der hohe Sold des dritten Bataillons Garde2, meine Überzähligen3, die Uniformen und Tischgelder der Offiziere, fast ganz verbraucht wird, so habe ich meine Zuflucht zu anderen Fonds genommen, die alle zusammen beträchtliche Summen ausmachen und nicht in den Staatseinkünften einbegriffen sind. Ich habe mir 100 000 Taler aus Ostftriesland vorbehalten und die Einnahme aus den Forsten auf 180 000 Taler Überschuß gesteigert. Die Einkünfte aus der Post sind in diesem Jahre auf 110 000 Taler, mehr als sie je betrugen, gebracht worden. Die Akzisen und Zölle aus Schlesien, der außerordentliche Verkauf von Salz und das Geld aus verschiedenen Fonds, das bei der Ausgabe gespart wurde, haben die Summe von 260 000 Talern ergeben. Die ostpreußischen Häfen haben 56 000 Taler über den Etat eingebracht. Die Ersparnisse bei den Domänenkammern belaufen sich, wenn es keine Unglücksjahre gibt, in Ostpreußen auf 30 000 Taler und in Litauen auf 20 000. Fügt man zu allen diesen Einnahmen, die unter meinem Vater nur sehr gering waren, einige außerordentliche Beträge aus den Domänen, so können sie jährlich auf durchschnittlich 700 000 Taler gebracht werden. Davon habe ich für mich 120 000 Taler genommen, die ein monatliches Gehalt von 10 000 Talern ausmachen. Alles übrige
1 Die Generaldomänenkasse zahlte an Reisegeldern 20 000 Taler, zu Handgeldern 52 000 Taler.
2 Das dritte Bataillon Garde hatte der König bei seinem Regierungsantritt neu errichtet; das erste und zweite Bataillon Garde waren das Regiment, das er bis dahin als Kronprinz geführt hatte.
3 Die sogenannten Unrangierten, die als Ersatztruppe für die gesamte Garde dienten und von den übrigen Regimentern gestellt wurden.