<180>laschen, Säbel, Wehrgehänge usw. Das ist aber nur der Anfang des für die Armee erforderlichen Magazins, von dem ich bald noch zu reden haben werde. Wird eine beträchtliche Truppenvermehrung geplant, so sind dafür Vorbereitungen zu treffen und im voraus für die Kavallerie wie für die Infanterie Waffen, Säbel, Wehrgehänge, Patronentaschen, Pistolen, Sättel, Zaumzeug, Steigbügel, Gebisse, Koppel aufzuspeichern. Werden solche Vorkehrungen beizeiten getroffen, so wird der Krieg, wenn man ihn führen muß, weniger kostspielig, und das Verlorene läßt sich schneller ersetzen, als wenn man sich nicht im voraus gerüstet hat.

Das Ökonomiedepartement und die Beschaffung der Ausrüstung, Uniformen und Pferde

Die Bekleidung der Kavallerie, Infanterie und Husaren und das Geld, das der Staat für die Remonten bezahlt, gehört zu den drei Kassen, deren Leitung Generalleutnant von Massow1 hat. Die Uniform der Infanterie kostet jährlich 503 650 Taler. Für die Kavallerie2, Dragoner und Husaren bezahlt der Staat 255 686 Taler. Daran werden 40 000 Taler gespart. Die Remonten bezahlt der Staat mit 214 258 Talern. Die vakanten Rationen bringen 88 103, also beträgt die Ersparnis 127 000 Taler. Auf diese Weise werden bei den drei Kassen jährlich gut und gern 152 000 Taler erspart. Daraus hat sich ein Fonds von 668 000 Talern gebildet, aus dem der Armee Pferde für zwei Feldzüge geliefert werden können, und ein zweiter von 100 000 Talern, mit denen die Überzähligen beritten gemacht werden. Außerdem hat die Kasse für 100 000 Taler Kriegsbedarf an das Armeemagazin geliefert. Die Komplettierung dieses Magazins wird noch 300 000 Taler kosten. Außer obiger Ersparnis besitzt die gesamte Infanterie eine Reserveuniform. Das ist keine Knauserei, sondern kluge Vorsicht, um den letzten Taler in der Tasche zu haben und nicht die Waffen vor einem mächtigen Feinde sirecken zu müssen, der mehr Hilfsquellen besitzt und den Krieg nur in die Länge zu ziehen braucht, nach Art von Leuten, die einen Prozeß verschleppen, um ihren Gegner mattzusetzen und ihn zur Aufgabe des Kampfes zu zwingen, da er ihn aus Mangel an Mitteln zur Bestreitung der Kosten nicht fortsetzen kann.

Das Kriegskommissariat

Das Kriegskommissariat bildet die Grundlage der Armee: es ernährt sie. Zu dem Zweck habe ich außer den Getreidemagazinen, die für das Land in schlechten Jahren bestimmt sind3, in allen Provinzen Vorratsmagazine für das Heer eingerichtet. Der ganze Vorrat besieht aus 53 000 Scheffeln. Mit 40 000 Scheffeln kann man


1 Vgl. S. 128.

2 Unter Kavallerie sind die Kürassiere zu verstehen; sie hießen auch in der Dienstsprache „Regimenter zu Pferde“.

3 Vgl. S. 139.