<237>anzubilden. Das wäre der schönste Lohn, den wir erwarten könnten, und er würde zugleich das Hell der Menschheit bedeuten. Wir müssen jedoch hinzufügen, daß auch ein Fürst, der die mühereiche Laufbahn, wie wir sie vorzeichneten, wirklich durchmäße, die höchste Vollkommenheit dennoch nicht erreichen würde. Beim allerbesten Willen könnte er sich doch in der Wahl derer täuschen, die er mit der Verwaltung der Staatsgeschäfte betraut. Man könnte ihm die Dinge in falschem Lichte darstellen; seine Befehle würden nicht pünktlich ausgeführt werden; ungerechte Taten würde man so verschleiern, daß sie nicht zu seiner Kenntnis gelangten; harte und halsstarrige Beamte würden allzu streng und hochfahrend vorgehen. Mit einem Wort: in einem ausgedehnten Lande kann der Fürst nicht überall zugegen sein.
So ist und bleibt es denn das Los der Dinge hienieden, daß man niemals an den Grad der Vollkommenheit heranreicht, der für das Glück der Völker zu wünschen wäre, und daß man in der Regierung von Staaten wie in allem anderen sich mit dem mindest Mangelhaften bescheiden muß.