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O Gott, wenn ich oft mit demütigem Flehen dem Schemel Deines Thrones nahte, wenn ich oft Dein himmlisches Erbarmen auf die Herde herabflehte,die Du mir anvertraut hast, wenn ich Dir auf Deinen heiligen Altären zu ihrem Helle so oft das Opfer des Lammes darbrachte, das sein Blut für unsre Sünden vergossen hat, so erhöre mich heute gnädig und gewähre mir die Erlösung aller dieser Andächtigen. Wenn Du einst Moses den Stab gabest, der lebendiges Wasser aus dem dürren Felsen schlug, so gib auch meinen Worten das wirksame Manna, daß sie diese steinernen Herzen, diese verstockten Sünder rühren und ihren Augen Tränen der Reue entlocken, daß die Lauen warm werden, die Schwachen Kraft erlangen, die Guten im Gehorsam gegen Deine Gebote bestärkt werden! Möge Deine Liebe alle Herzen erfüllen und sie zu guten Werken begeistern! Könnte ich doch zu meinem HeUand sprechen: „O Herr, wenn ich an dieser heiligen Stätte so oft das Opfer Deines Leibes und Deines göttlichen Blutes dar, brachte, siehe, diese habe ich um solchen köstlichen Preis erlöst!“ Möchte ich zu Dir sprechen können: „O mein Gott, siehe, hier bin ich mit allen, die Du mir anvertraut hast!“

Teure Gemeinde! Betet mit mir und erweichen wir mit vereinter Kraft unsren Gott, der seine Geschöpfe liebt, der den Tod des Sünders nicht will, sondern daß er Buße tue1, der nie unerbittlich ist, wenn wir ihn voller Zerknirschung und schmerzlicher Reue über unsre Missetaten aus tiefstem Herzen anstehen.

O Gott! HeUige unser Leben, auf daß uns allen das unaussprechliche Glück Deiner Seligen zuteU werde. Ruhm und Preis sei dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste von nun an bis in Ewigkeit! Amen!


1 Hesekiel XVIII, Vers 23; II. Epistel Petri III, Vers 9.